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Was ist der Verkehrswert und wie unterscheidet er sich vom Kaufpreis?  

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 6. Mai 2025

Das Wichtigste in Kürze

    • Der Verkehrswert beschreibt den von einem objektiven Gutachter ermittelten Wert einer Immobilie
    • Er berücksichtigt Faktoren wie die Lage, den Zustand und die Größe des Objekts, dessen Alter und die Bauweise
    • Beim Kaufpreis handelt es sich um den reellen Wert, den Käufer bereit sind, für die Immobilie zu bezahlen
    • Der Verkehrswert bestimmt, wie viel Geld die Bank bereit ist zu verleihen und welche Konditionen Kreditnehmer erhalten
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Los gehts...

Wer sich mit dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie beschäftigt, stößt schnell auf den Begriff „Verkehrswert“. Dieser spielt eine zentrale Rolle bei der Wertermittlung eines Objekts und nimmt erheblichen Einfluss auf die Immobilienfinanzierung. Doch was ist der Verkehrswert genau und wie unterscheidet er sich vom Kaufpreis?

Was ist der Verkehrswert einer Immobilie?

„Der Verkehrswert wird durch den Preis bestimmt, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatsächlichen Eigenschaften [...] ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre.“ § 194 Baugesetzbuch

Der Verkehrswert oder auch Marktwert ist der von einem Gutachter ermittelte Wert einer Immobilie zum Zeitpunkt der Wertermittlung. Es handelt sich also um den derzeitigen Wert des Objekts unter Berücksichtigung von dessen Alter, Größe, Zustand, Lage und vielen weiteren Faktoren. Der Verkehrswert ist eine rein objektive Einschätzung.

Der Verkehrswert gilt nur am Tag der Wertermittlung. Er kann sich jederzeit ändern, wenn Angebot und Nachfrage sich verändern.

Wie unterscheidet sich der Verkehrswert vom Kaufpreis?

Beim Kaufpreis handelt es sich um den tatsächlichen Preis, den Käufer auf dem Markt bereit sind, für das Objekt zu bezahlen. Deshalb wird der Verkehrswert auch als „wahrscheinlicher Kaufpreis“ bezeichnet. Er sagt nicht aus, wie viel die Verkäufer tatsächlich für die Immobilie bekommen.

Der Kaufpreis ist subjektiv. Während sich der Gutachter bei der Ermittlung des Verkehrswertes nur an harten Fakten orientiert (Lage, Ausstattung, Alter etc.), müssen sich Käufer nicht an die objektive Wertermittlung halten. Ist die Nachfrage hoch, sind potenzielle Käufer bereit, mehr für das Objekt zu bezahlen als im Verkehrswert prognostiziert. Allerdings kann der Kaufpreis auch unter dem Marktwert liegen, wenn die Wirtschaftslage eher ungewiss ist, die Bauzinsen teuer sind oder in der Region mehr Objekte verkauft als gekauft werden.

Verkehrswert

Kaufpreis

Aktueller Wert einer Immobilie unter Berücksichtigung des Alters, Zustands, der Bauart, Lage usw.

Der reelle Wert einer Immobilie, den Käufer auf dem freien Markt abhängig von Wirtschaftslage, Zinsen sowie Angebot und Nachfrage bereit sind zu bezahlen.

Wie wird der Verkehrswert ermittelt?

Die Wertermittlung einer Immobilie erfolgt durch Gutachter und qualifizierte Sachverständige. Sie bringen die notwendige Expertise mit, um eine genaue Bewertung vornehmen zu können. Die Ermittlung erfolgt mittels einer dieser drei Verfahren:

Das Vergleichswertverfahren

Bei diesem Vorgehen wird das zu bewertende Objekt mit ähnlichen, kürzlich verkauften Objekten verglichen. Die Immobilien ähneln sich in puncto Lage, Größe, Alter, Ausstattung und Zustand. Dabei wird die aktuelle Marktlage in die Wertermittlung einbezogen, wodurch der Verkehrswert dem Kaufpreis sehr nahekommt und ein realistisches Ergebnis erzielt.

Beim Vergleichswertverfahren greifen die Gutachter auf eine Kaufpreissammlung zurück. Dann müssen sie ausreichend vergleichbare Objekte finden und abweichende Merkmale berücksichtigen. Maßnahmen, die zu einer Wertsteigerung führen, erhöhen den Verkehrswert und werden bei der Berechnung einbezogen. Etwa der Einbau neuer Fenster oder hochwertige Bodenbeläge. Ebenso Merkmale, die den Verkehrswert negativ beeinflussen: die Lage an einer viel befahrenen Straße oder eine schlechte Energiebilanz.

Das Vergleichswertverfahren wird vor allem bei folgenden Objekten angewandt:

  • Eigentumswohnungen

  • Einfamilienhäuser

  • Unbebaute Grundstücken

Das Sachwertverfahren

Das Sachwertverfahren kommt zum Einsatz, wenn es in der Region keine vergleichbaren Objekte gibt. Dabei handelt es sich meist nicht nur um industrielle Gebäude, sondern auch um komplexe und besondere Bauten.

Das Sachwertverfahren ist sehr umfangreich. Der Verkehrswert wird unter Berücksichtigung der Herstellungskosten und des Bodenrichtwerts ermittelt. Beide Werte werden miteinander addiert. Von der Summe wird dann wiederum eine Alterswertminderung abgezogen – es bleibt der Gebäudesachwert. Dieser wird dann mit dem Sachwertfaktor addiert, der die aktuelle Marktlage berücksichtigt. Daraus ergibt sich der Verkehrswert der Immobilie.

Das Sachwertverfahren wird genutzt bei:

  • Selbstgenutzten Einfamilienhäuser

  • Bebauten Grundstücken

  • Immobilien, für die es keine oder zu wenige Vergleichsobjekte gibt

Das Ertragswertverfahren

Das Ertragswertverfahren kommt bei Miet- und Pachtobjekten zum Einsatz. Dabei steht die Frage im Fokus, wie viel Ertrag mit der Immobilie erzielt werden kann.

Die Verkehrswertermittlung erfolgt mithilfe des Bodenwertes und dem Ertrag. Dafür wird zuerst die Nettokaltmiete pro Jahr ermittelt. Von dieser wiederum sind die Bewirtschaftungskosten abzuziehen – alle Kosten, die nicht auf die Mieter umlegbar sind. Daraus ergibt sich der Reinertrag.

Im nächsten Schritt wird der Bodenwert errechnet. Da sich Boden nicht abnutzt, wird dieser Wert verzinst. Bauliche Maßnahmen und besondere Gegebenheiten müssen ebenfalls berücksichtigt werden und fließen am Ende in den Verkehrswert ein.

Das Ertragswertverfahren eignet sich bei folgenden Objekten:

Wann ist es sinnvoll, den Verkehrswert zu ermitteln?

Die Ermittlung des Verkehrswerts kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein:

  • Verkaufsabsichten: Möchten Sie das Objekt verkaufen, sollte zunächst eine Verkehrswertermittlung erfolgen. An diesem Wert kann sich der Kaufpreis des Objekts orientieren.

  • Erbschaft: Müssen die Vermögenswerte des Verstorbenen aufgeteilt werden, ist die Ermittlung des Verkehrswerts ratsam. So wird deutlich, in welcher Höhe alle Erben ausbezahlt werden können.

  • Scheidung: Soll das Vermögen eines Paares bei der Scheidung aufgeteilt werden, muss der Wert einer oder mehrerer gemeinsamer Immobilien ermittelt werden.

Welche Rolle spielt der Verkehrswert bei der Baufinanzierung?

Anhand des Verkehrswerts berechnet die Bank den Beleihungswert eines Objekts. Dabei handelt es sich um die Summe, die der Kreditgeber mit ziemlicher Sicherheit bei einer Versteigerung des Objekts erzielen kann. Der Beleihungswert ist damit ausschlaggebend für die maximale Darlehenssumme, die der Kunde erhält.

Der Verkehrswert ist für die Bank somit die Grundlage der Risikobewertung. Er bestimmt, wie viel Geld die Bank bereit ist zu verleihen. Außerdem nimmt er Einfluss auf die Konditionen. Je besser das Verhältnis zwischen Kreditsumme und Verkehrswert (Loan-to-Value) ist, desto günstiger sind die Zinsen. Liegt der Finanzierungsbedarf bspw. 60 Prozent unter dem Verkehrswert, erhält man Top-Konditionen. Ein Beispiel:

Der Verkehrswert einer Immobilie liegt bei 400.000 Euro. Die Kreditnehmer können 150.000 Euro Eigenkapital einbringen.
250.000 / 400.000 x 100 = 62,5 Prozent


In diesem Beispiel beträgt der Loan-to-Value (LTV) 62,5 Prozent. Das heißt, etwa 62 Prozent der Immobilie werden durch den Kredit gedeckt. Das Risiko für die Bank ist sehr gering, was sich positiv auf die Konditionen auswirkt. Diesen Wert erreichen aber nur wenige Kreditgeber. Meist liegt der LTV bei 75 bis 85 Prozent – je nach Objektart und Marktphase.

Ein Loan-to-Value unter 80 Prozent wird bereits als gut angesehen und bildet die Basis einer soliden Finanzierung. Liegt der LTV hingegen über 80 Prozent, führt dies zu höheren Kreditkosten.

Ein guter Verkehrswert spart Geld und sorgt für eine solide Finanzierung

Unsere Baufin-Experten beantworten Ihnen gerne alle Ihre Fragen rund um den Verkehrswert Ihrer Immobilie oder Ihres Grundstücks. Wir helfen Ihnen auch dabei, die optimale Baufinanzierung für Ihre Immobilie zu finden. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

Mit einer gründlichen Recherche, einer professionellen Beratung und einer detaillierten Budgetplanung können Käufer die Chancen einer Zwangsversteigerung nutzen und gleichzeitig die Risiken minimieren. Wer sich gut vorbereitet, kann von dieser Möglichkeit profitieren und ein attraktives Schnäppchen machen. Unsere Baufin-Experten helfen Ihnen gerne dabei.

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Stand: 6. Mai 2025

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