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Modernisierungskredit: Umbau und Modernisierung finanzieren

susanne-knofe

Susanne Knofe

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Expertin für Baufinanzierung

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Stand: 20.10.23

Das Wichtigste zum Modernisierungskredit im Überblick

  • Bei einem Modernisierungskredit werden bauliche Maßnahmen zur Wertsteigerung und dem Werterhalt einer Immobilie finanziert.

  • Um Modernisierung Iherer Immobilie zu finanzieren, gibt es drei Möglichkeiten: der freie Ratenkredit, der zweckgebundene Ratenkredit und die Baufinanzierung.

  • In den meisten Fällen ist der zweckgebundene Ratenkredit die einfachste und günstigste Möglichkeit zur Finanzierung einer Modernisierung.

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Wie lässt sich eine Modernisierung finanzieren?

Die Stadtwohnung mitten in Berlin, das idyllische Eigenheim im Vorort oder die Immobilie im Grünen: In Deutschland sind viele Häuser und Immobilien sanierungsbedürftig. Dabei sind Modernisierungsmaßnahmen für Immobilien vernünftig, denn sie dienen der Werterhaltung und häufig auch der Wertsteigerung der Immobilie.

 

Allerdings bedarf es für dieModernisierung finanzieller Mittel. Und diese stellt ein sogenannter Modernisierungskredit zur Verfügung. Ganz gleich, ob es um ein neues Dach, eine neue Heizungsanlage oder ein neues Badezimmer geht.

Was ist ein Modernisierungskredit genau?

Ein Modernisierungskredit dient dazu, Renovierungen, Umbauten und Erneuerungen im Eigenheim zu finanzieren. Im Regelfall wird dafür ein zweckgebundenes Darlehen für die Modernisierung vergeben. Die Darlehenssumme kann 5.000 Euro aber auch 50.000 Euro betragen, je nach Bedarf. Der Modernisierungskredit hat den Vorteil, dass er in der Regel sehr zinsgünstig ist.

 

Denn insbesondere Eigenheimbesitzer können mit ihrer Immobilie die notwendigen Sicherheiten für einen Modernisierungskredit bei der Bank bereitstellen. Außerdem ist die Eintragung einer Grundschuld nicht notwendig und das Kreditverfahren ist vergleichsweise unkompliziert.

Drei Möglichkeiten des Modernisierungskredits

Es gibt drei verschiedene Formen des Modernisierungskredits, mit denen sich die Renovierung der Immobilie finanzieren lässt. Welche davon infrage kommt, ist vom Vorhaben abhängig. Außerdem ist die Vergabe eines Modernisierungskredits davon abhängig, ob das Eigenheim, ein Kauf oder eine Mietwohnung modernisiert werden soll.

1. Freier Ratenkredit

Der freie Ratenkredit eignet sich für: Eigentümer, Käufer und Mieter

 

Der freie Ratenkredit zeichnet sich dadurch aus, dass er an keinen Zweck gebunden ist. Nachdem das Darlehen zeitnah ausgezahlt wurde, können die Kreditnehmer die Summe für alle Belangen nutzen. Sie können mit dem Ratenkredit die MOdernisierung Ihrer Immobilie finanzieren, aber auch ein neues Auto kaufen oder in den Urlaub fahren. Die Beantragung des freien Ratenkredits ist vergleichsweise leicht. Außerdem ist kein Eintrag in das Grundbuch der Immobilie notwendig.

 

Bei einem Ratenkredit überweist der Kreditnehmer Monat für Monat dieselbe Summe an den Kreditgeber, um seine Schuld inklusive Zinsen zu tilgen. Dabei müssen sie für diese Darlehensform jedoch mit einer höheren Zinsbelastung rechnen.

Hinweis: Der freie Ratenkredit stellt die einzige Finanzierungsmöglichkeit für Mieter einer Wohnung oder einer Immobilie dar, um eine Modernisierung zu finanzieren.

2. Zweckgebundener Ratenkredit

Der zweckgebundene Ratenkredit eignet sich für: Eigentümer und Käufer

 

Der zweckgebundene Kredit stellt die beste Option eines Modernisierungskredits für Ihre Immobilie dar. Denn dieses Darlehen ist an die Modernisierung gebunden. Das bedeutet, die Kreditsumme darf nur für alle anfallenden Modernisierungsmaßnahmen der Immobilie genutzt werden. Der zweckgebundene Ratenkredit hat den Vorteil, dass die Finanzierung zinsgünstig ist.

 

Da die Kreditnehmer nachweisen müssen, dass sie Eigenheimbesitzer sind, kommt der zweckgebundene Ratenkredit nur für Eigentümer und Käufer infrage. Gleichzeitig können sie damit entsprechende Sicherheiten vorweisen. Eine Eintragung in das Grundbuch ist nicht notwendig. Allerdings muss ein Grundbuchauszug als Nachweis über den Besitz der Immobilie vorgelegt werden.

3. Bau- und Immobilienfinanzierung

Geeignet für: Eigentümer und Käufer

 

Den Modernisierungskredit über eine Baufinanzierung zu planen, kommt für Eigentümer und Käufer in Frage. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, dass sie die aktuellen Bauzinsen nutzen können. Denn eine Baufinanzierung ist in der Regel zinsgünstiger als ein Ratenkredit. Diesem Vorteil steht jedoch ein Nachteil gegenüber: Eigenheimbesitzer erhalten nur eine zweite Immobilienfinanzierung, wenn der erste Kredit fast vollständig getilgt ist. Außerdem muss eine weitere Grundschuld auf die Immobilie eingetragen werden, was zeit- und kostenintensiv ist.

 

Wer dabei ist, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, kann Modernisierungsmaßnahmen in der Hauptfinanzierung berücksichtigen. Allerdings ermittelt die Bank, ob die Kosten für die Modernisierung in einem angemessenen Verhältnis zur Wertsteigerung stehen. Wohnungseinrichtung lässt sich beispielsweise nicht über eine Baufinanzierung abdecken. Denn diese Gegenstände erhöhen nicht den Wert der Immobilie. Einige Banken kommen dennoch für die Kosten auf, wenn diese nicht überdurchschnittlich hoch sind. Allerdings lohnt sich der Immobilienkredit als Modernisierungsfinanzierung bei einem Finanzierungsbedarf unter 50.000 Euro meist nicht.

Tipp: Je nach Vorhaben und Modernisierung kann ein KfW-Darlehen in Betracht gezogen werden. Die Kreditanstalt vergibt geförderte Darlehen für energieeffizientes, altersgerechtes und einbruchsicheres Bauen und Wohnen.

Vergleich der Finanzierung für die Modernisierung

Freier Ratenkredit

Zweckgebundener Ratenkredit

Bau-/Immobilienfinanzierung

Geeignet für

Mieter, Eigentümer, Käufer

Eigentümer, Käufer

Eigentümer, Käufer

Kredithöhe

1.000 - 50.000 €

5.000 – 50.000 €

ab 50.000 €

Zinsen

Ab 4 %

Ab 3 %

Ab 1 %

Grundbucheintrag erforderlich

Nein

Nein

Ja

Vorteile

Einfache Abwicklung

Günstiger als nicht zweckgebundene Kredite

Günstigste Finanzierung

Für Mieter geeignet

Keine Zweckbindung

Individuelle Laufzeit

Förderfähig (KfW)

Kein Eigentumsnachweis

Individuelle Laufzeit

Kein Grundbucheintrag

Kann in Immobilienfinanzierung einfließen

Kein Grundbucheintrag

Nachteile

Kostenintensivste Finanzierung

Teurer als Baufinanzierung

Bürokratischer Aufwand

Grundbucheintrag notwendig

Zweckbindung

Eigentumsnachweis notwendig

Wird nicht von jeder Bank ermöglicht

Eigentumsnachweis notwendig

Lange Zinsbindung

Im Hinblick auf alle drei Finanzierungsmöglichkeiten für die Modernisierung Ihrer Immobilie wird deutlich, dass für Mieter nur ein freier Ratenkredit als Modernisierungskredit infrage kommt. Eigenheimbesitzer und Käufer hingegen profitieren mehr von einem zweckgebundenen Darlehen oder einem Immobilienkredit, um die Modernisierung zu finanzieren. Wobei die Immobilienfinanzierung nur vor dem Hausbau oder -kauf realisierbar ist.

 

Oder wenn das Erstdarlehen bereits zu einem großen Teil getilgt wurde. Die beste Lösung stellt meist der zweckgebundene Ratenkredit für die Modernisierung dar. Denn dieser sieht wenig bürokratischen Aufwand vor, es ist kein Grundbucheintrag notwendig und die Zinsen sind niedriger als bei einem normalen Ratendarlehen.

Modernisierung finanzieren und Förderungen nutzen mit der KfW

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine staatliche Förderbank, welche die Ziele des Staates im Hinblick auf Wohnraumbeschaffung und Umweltschutz umsetzt. Dafür bietet sie Immobilieneigentümern und zukünftigen Eigenheimbesitzern zinsgünstige Modernisierungskredite und Zuschüsse. Die KfW sieht einige Förderprogramme vor, die sich für Modernisierungsmaßnahmen nutzen lassen.

 

Mitunter in Bezug auf energieeffizientes Bauen, altersgerechter Umbau und Einbruchsicherheit. Folgende KfW-Darlehen können zur Finanzierung der Modernisierung infrage kommen:

  • Energieeffizientes Bauen und Sanieren

  • Erneuerbare Energien

  • Altersgerecht Umbauen und Barriere Reduzierung

  • Einbruchschutz

Die KfW-Kredite sind immer zweckgebunden. Sie haben den Vorteil, dass der Zinssatz unter den marktüblichen Zinsen liegt. Außerdem werden einige Programme mit Direkt- und Tilgungszuschüssen unterstützt.

 

Zu beachten ist jedoch, dass für eine Förderung Voraussetzungen zu erfüllen sind. Beispielsweise müssen die Eigenheimbesitzer bestimmte Energiewerte für die Immobilie nachweisen. Das kann zu einem finanziellen Mehraufwand führen. Außerdem sind KfW-Förderungen immer vor Baubeginn und über eine dritte Bank oder Versicherung zu beantragen.

 

Ob sich ein KfW-Darlehen für Ihr Modernisierungskredit lohnt, muss individuell geprüft werden. Unsere Experten unterstützen Sie gerne dabei.

hello world!

BAFA-Förderungen für energetisches Modernisieren

Neben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es eine weitere Möglichkeit, für die geplanten Modernisierungen der Immobilie Förderungen zu nutzen: die BAFA. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bietet diverse Förderprogramme für Eigenheimbesitzer, die mit Zuschüssen für die Modernisierung unterstützt werden. Die Programme umfassen den Heizungstausch und Heizungsoptimierung, den Einsatz erneuerbarer Energien und Anlagen zur Wärmekopplung. Außerdem die Energieberatung.

 

Die Zuschüsse der BAFA erhalten die Eigenheimbesitzer, wenn sie die förderfähigen Maßnahmen umgesetzt haben. Die Zulagen müssen nicht zurückbezahlt werden, sind aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Welche das sind, ist von dem entsprechenden Förderprogramm abhängig.

Wichtig: BAFA-Förderungen müssen immer vor Beginn der Umsetzung beantragt werden. Einige Anträge können nur von Energieberatern gestellt werden.

Auch mit wenig oder sogar ohne Eigenkapital lässt sich der Traum vom Eigenheim realisieren. Manche Banken bieten Baufinanzierungen bis zu 100 Prozent der Baukosten an. Für diese Vollfinanzierung setzen die Kreditgeber jedoch eine gute Bonität voraus. Die besten Chancen haben Verbraucher mit einem überdurchschnittlich hohen und regelmäßigen Einkommen. Sowie einer unbefristeten Arbeitsstelle.

 

Eine Vollfinanzierung der Immobilie stellt in einigen Fällen dir einzige Möglichkeit dar, den Hausbau finanzieren zu können. Allerdings ergeben sich mit geringem oder keinem Eigenkapital erhebliche Nachteile:

 

Auch bei einer Vollfinanzierung der Immobilie übernimmt die Bank nicht die Kosten für die Bau- oder Kaufnebenkosten. Somit müssen die Kreditnehmer dennoch einen Anteil zur Gesamtsumme beisteuern. Müssen die Nebenkosten ebenfalls finanziert werden, handelt es sich um eine 110-Prozent Finanzierung. Diese Darlehen werden aber nur in seltenen Fällen und unter engen Voraussetzungen von den Kreditinstituten vergeben.

Tipps: So klappt es mit dem Modernisierungskredit

Die Planung ist entscheidend

Ob es um die Finanzierung eines Umbaus oder einzelner Modernisierungsmaßnahmen geht, eine gute Planung für die Renovierung ist entscheidend. Dabei spielt auch der Zeitpunkt eine Rolle. So werden Fenster in vielen Fällen nach etwa 20 Jahren ausgetauscht. Ebenso verhält es sich mit der Heizung. Auch ist eine Renovierung von Bad und Küche häufig nach 15 bis 25 Jahren notwendig, je nach eigenem Bemessen.

Für einen Modernisierungskredit ist es somit wichtig, zu überlegen, ob weitere Maßnahmen für die Renovierung der Immobilie notwendig sind oder in den nächsten Jahren notwendig sein könnten. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, von Beginn an eine umfangreiche Renovierung zu planen und Finanzierung und Modernisierungskredit für den Umbau der Immobilie entsprechend anzupassen.

Den passenden Modernisierungskredit wählen

Ein Ratenkredit eignet sich für Mieter und Eigentümer, die einen Hausumbau bis zu 50.000 Euro finanzieren möchten. Immobilienbesitzer haben den Vorteil, dass sie ein zweckgebundenes Darlehen abschließen können. Dadurch ist die Finanzierung der Modernisierung günstiger als mit Krediten, die nicht nur für Modernisierungsmaßnahmen genutzt werden können. In beiden Fällen ist eine Absicherung über einen Grundbucheintrag in der Regel nicht notwendig.

Ab 50.000 Euro Kosten können Eigentümer die Modernisierung über ein Baudarlehen finanzieren. Wer eine Bestandsimmobilie kauft und vor dem Einzug Sanierungsarbeiten vornehmen möchte, kann die Modernisierungskosten häufig auf die Kreditsumme aufschlagen. Je nach Vorhaben kann zudem ein geförderter KfW Modernisierungskredit für die Renovierung der Immobilie in Betracht gezogen werden.

Fördermittel nutzen

Um die Ziele in Bezug auf den Umweltschutz und die Wohnraumbeschaffung umzusetzen, sieht der Staat eine breite Palette an Fördermitteln für die Sanierung von Immobilien vor. Diese werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vergeben. Zukünftige Eigenheimbesitzer können bei der KfW zinsgünstige Modernisierungskredite für die Renovierung Ihrer Immobilie beantragen und von Zuschüssen profitieren. Bei der BAFA erhalten sie Direktzulagen für bestimmte Maßnahmen. In jedem Fall müssen die Förderungen für die Modernisierung vor Baubeginn beantragt werden.

Modernisierungskredit - Bedarfsgerecht beraten lassen

Wie sich eine Modernisierung finanzieren lässt, ist von dem geplanten Bauvorhaben, den persönlichen Umständen und den Kosten für die Modernisierung der Immobilie abhängig. In vielen Fällen empfiehlt sich als Modernisierungskredit der zweckgebundene Ratenkredit, der einfach und unkompliziert beantragt werden kann. Bei höheren Modernisierungskosten ab 50.000 Euro kann eine Baufinanzierung infrage kommen. Möglicherweise in Kombination mit den Förderungen der KfW. In jedem Fall muss die Finanzierung der Modernisierung gut durchdacht und bedarfsgerecht ausgewählt werden. Unsere Finanzierungsexperten sind Ihnen gern bei der Auswahl des passenden Modernisierungskredits behilflich. Unter Berücksichtigung Ihres Vorhabens und Ihren persönlichen Umständen finden wir die passende Finanzierung für die Renovierung Ihrer Immobilie. Dabei prüfen wir auch, ob Förderprogramme zur Finanzierung Iher Modernisierung sinnvoll sind.

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Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 12.05.21

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