Susanne Knofe
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Expertin für Baufinanzierung
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Stand: 21. April 2022
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Das Volltilger-Darlehen gehört mit zu den günstigsten Formen der Baufinanzierung. Denn bei diesen Krediten gewähren die meisten Anbieter Zinsrabatte. Dennoch ist es nicht für jeden, sogar für die wenigsten Kreditnehmer geeignet. Diese Darlehen bieten kaum Flexibilität und erfordern eine sehr hohe Rate, weshalb sie sich nur bei geringeren Kreditsummen und/oder entsprechender Liquidität empfehlen. Doch wofür braucht man ein Volltilger-Darlehen eigentlich?
Volltilger-Darlehen sind eine spezielle Form der Baufinanzierung. Kennzeichnend für diese Kredite ist, dass die Laufzeit der Finanzierung und die vollständige Tilgung der Darlehenssumme identisch ist. Das bedeutet, die Kreditnehmer haben am Ende ihrer Zinsbindung nach zehn, 15 oder 20 Jahren keine Restschuld übrig. Sie tilgen ihre Baufinanzierung in dem Zeitraum, für den sie den Kredit abgeschlossen haben, vollständig. Dementsprechend benötigen sie auch keine Anschlussfinanzierung.
Da die Kreditnehmer ihr Volltilger-Darlehen innerhalb der vereinbarten Laufzeit komplett zurückbezahlen, haben sie kein Zinsänderungsrisiko. Es spielt für sie somit keine Rolle, ob die Bauzinsen in den nächsten Jahren steigen werden. Da sie jedoch eine vollständige Finanzierung in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum abbezahlen, fallen ihre monatlichen Raten entsprechend hoch aus. Denn während andere Kreditnehmer nach beispielsweise 15 Jahren noch 100.000 Euro Restschuld haben, sind sie nach diesem Zeitraum schuldenfrei. Um dies zu erreichen, muss entweder die Kreditsumme der Baufinanzierung verhältnismäßig niedrig oder die Tilgung hoch sein.
Bei einer klassischen Baufinanzierung legen die Kunden die anfängliche Tilgung fest, die gemeinsam mit dem Zins die monatliche Rate ergibt. Daraus ermittelt sich die Laufzeit, also die Gesamtdauer bis zur Rückzahlung des Darlehens. Dabei werden die Zinsen für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben. Ist dieser Zeitraum verstrichen, müssen die Kreditnehmer eine Anschlussfinanzierung vereinbaren und neue Konditionen für ihre verbliebene Restschuld aushandeln.
Ein Volltilger-Darlehen funktioniert anders. Denn es wird festgelegt, innerhalb von welchem Zeitraum der Kredit vollständig getilgt werden soll. Typisch sind zehn bis 20 Jahre. Dabei gilt: umso kürzer die Laufzeit, desto höher ist die monatliche Belastung. Dafür sind die Kreditnehmer am Ende der Laufzeit schuldenfrei und müssen keine Anschlussfinanzierung abschließen.
Das Volltilger-Darlehen braucht man, wenn eine Baufinanzierung innerhalb kurzer Zeit abbezahlt werden soll. Generell richtet es sich an folgende Personengruppen:
Kreditnehmer, die nach zehn bis 20 Jahren schuldenfrei sein möchten,
die keine Anschlussfinanzierung wünschen,
denen Zinssicherheit sehr wichtig ist und die das Zinsänderungsrisiko umgehen wollen
Das Volltilger-Darlehen bietet eine sehr hohe Kalkulationssicherheit. Die Kreditnehmer zahlen ihr Darlehen mit derselben gleichbleibenden Rate ab und sind dann nach ihrer gewünschten Laufzeit schuldenfrei. Möglicherweise steigende Bauzinsen haben keinen Einfluss auf ihren Immobilienkredit, da sie keine Anschlussfinanzierung benötigen.
Allerdings ist das Volltilger-Darlehen nicht für jeden geeignet. Denn um die Darlehenssumme in der kurzen Zeit abzubezahlen, ist eine hohe Rate notwendig. Daher sind es vor allem Alleinstehende und Familien mit einem recht hohen Einkommen, die auf diese Form des Baudarlehens zurückgreifen.
Vorteile |
Nachteile |
Kein Zinsänderungsrisiko: Steigende Zinsen haben keinen Einfluss auf die Finanzierung, da keine Anschlussfinanzierung notwendig ist |
Hohe finanzielle Belastung: Um den Kredit schnell abzubezahlen, ist eine hohe monatliche Rate notwendig |
Kurze Laufzeit: Das Darlehen wird innerhalb von zehn bis 20 Jahren vollständig abbezahlt |
Wenig bis keine Flexibilität: Der Tilgungssatz lässt sich in der Regel nicht verändern. Zudem ermöglichen nur wenige Anbieter kostenlose Sondertilgungen. |
Hohe Planbarkeit: Aufgrund der ausbleibenden Anschlussfinanzierung können die Kreditnehmer ihre finanzielle Belastung über Jahre hinweg sicher planen |
Hohe Entschädigungen: Bei Zahlungsausfällen werden hohe Entschädigungen fällig |
Zinsrabatte: Die meisten Anbieter gewähren Zinsrabatte für diese Darlehensform. |
Bei einem Volltilger-Darlehen gibt es erhebliche Vorteile wie auch Nachteile. Diese müssen immer individuell betrachtet werden. In manchen Situationen und abhängig von den Wünschen der Kreditnehmer überwiegen die Vorzüge dieser Baufinanzierung. Allerdings können auch die Nachteile und vor allem die hohe monatliche Belastung ein elementarer Faktor sein, der gegen diese Darlehensform und vielmehr für eine klassische Baufinanzierung spricht.
Ob ein Volltilger-Darlehen für Sie geeignet ist oder ob Sie eine andere Finanzierungsform wählen sollten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bedarfsgerecht und professionell beraten lassen. Unsere Experten beantworten gerne alle Ihre Fragen und finden mit Ihnen gemeinsam heraus, welche Baufinanzierung am besten zu Ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen passt. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit uns.
Susanne Knofe
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Stand: 21. April 2022
2,94 %
Sollzins p.a
2 % anfängliche Tilgung
1.029,17 € monatliche Rate
Das Finanzierungsbeispiel ist für eine Immobilie mit Kaufpreis/Herstellungskosten von 400.000 Euro. Der Beleihungswert ist mit 70 % angenommen.
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