Susanne Knofe
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Expertin für Baufinanzierung
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Stand: 2. Mai 2022
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Ein Nachrangdarlehen ist wie ein klassischer Kredit. Es kann als Baufinanzierung wie auch als zweckgebundenes oder frei verfügbares Darlehen aufgenommen werden. Der Unterschied zu einem klassischen Immobilienkredit zeigt sich erst im Zahlungsausfall. Denn die Forderungen eines Nachrangdarlehens werden, wie der Name bereits verdeutlicht, nachrangig behandelt. Das bedeutet, es werden zuerst die Forderungen anderer Gläubiger bedient.
Ein Nachrangdarlehen ist ein herkömmlicher Kredit, der sich erst bei einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers von der klassischen Finanzierung unterscheidet
Die Forderungen dieses Darlehens werden nachrangig behandelt – zuerst werden die ausstehenden Schulden erstrangiger Gläubiger bedient
Dadurch entsteht für die Bank ein erhebliches Risiko, weshalb diese Kredite höhere Zinsen fordern
Doch clever eingesetzt, können zukünftige Eigenheimbesitzer mit einem Nachrangdarlehen die Kosten für ihre Baufinanzierung senken
Bei einem Nachrangdarlehen handelt es sich um einen Kredit, der im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers erst nach den erstrangigen Krediten bedient wird. Der Gläubiger des nachrangigen Darlehens erhält seine ausstehende Forderung also erst dann, wenn die davorstehenden Forderungen mit der Sicherheit ausgeglichen sind. Und auch dann nur, wenn noch Kapital zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz hat dieses Darlehen nicht weniger Bedeutung. Es ist wie ein gewöhnlicher Kredit aufgebaut und muss genauso durch eine regelmäßige Ratenzahlung abbezahlt werden wie erstrangige Kredite.
Da der Kreditgeber bei einem Nachrangdarlehen ein erhebliches Risiko eingeht, seine Forderung bei Zahlungsausfällen möglicherweise nicht (vollständig) begleichen zu können, fordert er von seinen Kunden höhere Zinsen. Außerdem sind die Laufzeiten meist kürzer als bei einem klassischen Kredit und betragen nur zwischen fünf und zehn Jahren. Um ein solches Darlehen zu erhalten, muss sich der Kreditnehmer zudem einer strengen Prüfung unterziehen, bei der die Bank ein besonderes Augenmerk auf dessen Kreditwürdigkeit und seine Schufa legt.
Bei einer Baufinanzierung stellt die Bank dem Kreditnehmer eine hohe Summe zur Verfügung. Um die Sicherheit zu haben, das geliehene Geld auch bei Zahlungsausfällen des Kunden zu erhalten, wird der Gläubiger in das Grundbuch eingetragen. Kann der Kreditnehmer seine Rate nicht mehr bedienen, darf die Bank die Immobilie veräußern. Mit dem Erlös begleicht sie dann die noch offenen Schulden.
Bei der Verwertung der Sicherheit werden die Gläubiger, die mit einem höheren Rang im Grundbuch eingetragen sind, zuerst bedient. Nur dann, wenn noch Geld zur Verfügung steht, werden die Forderungen nachrangiger Gläubiger beglichen. Dadurch entsteht das Risiko der Nachrangfinanzierung: Es herrscht keine Klarheit darüber, ob noch ausreichend Kapital zur Verfügung stehen wird, um die offenen Forderungen zu begleichen.
Obwohl ein Nachrangdarlehen immer mit hohen Zinsen verbunden ist, macht es in einigen Fällen Sinn, über eine solche Finanzierung nachzudenken. Besonders häufig kommt diese Finanzierungsform in folgenden Situationen zum Einsatz:
Unerwartet höhere Kosten beim Hausbau: Nicht immer läuft beim Hausbau alles nach Plan. Die Kosten können aufgrund unvorhergesehener Ereignisse höher ausfallen, was teure Mehrkosten fordert. Eine Nachfinanzierung im Rahmen eines Nachrangdarlehens kann eine Möglichkeit sein, um den zusätzlichen finanziellen Bedarf zu decken
Nachträglicher An-/Umbau: Besteht bereits eine Baufinanzierung und ist nach einigen Jahren ein Umbau der Immobilie geplant oder benötigen die Eigentümer mehr Platz, können sie versuchen, ihren laufenden Kredit aufzustocken. Ist dies nicht möglich, lässt sich das Vorhaben mit einem Nachrangdarlehen finanzieren
Erhöhung des Eigenkapitals für die Baufinanzierung: Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist sehr teuer. Doch mit einem Nachrangdarlehen lässt sich für den Erstkredit Eigenkapital simulieren. Dadurch sinken die Kosten für den Immobilienkredit
Wer einen Immobilienkredit aufnehmen möchte, sollte über Eigenkapital verfügen. Andernfalls handelt es sich um ein sehr hohes Risiko für die Bank, weshalb Kredite ohne eigene Geldmittel mit teuren Zinsen belegt sind. Ein Nachrangdarlehen kann Abhilfe schaffen.
Dabei wird bei Bank A ein Darlehen beantragt, das nachrangig im Grundbuch eingetragen wird. Das Kapital aus dieser Finanzierung wird bei Bank B, bei der die Baufinanzierung abgeschlossen wird, als Eigenkapital eingesetzt. Dadurch sinken die Zinsen für den Immobilienkredit.
Ein Nachrangdarlehen ist immer teurer, da die Konditionen höher ausfallen. Richtig eingesetzt, sinken dadurch aber die Zinsen der Baufinanzierung, sodass die Kreditnehmer langfristig von günstigeren Konditionen profitieren. Wichtig dabei ist, dass der teurere Kredit mit der Nachrangfinanzierung Priorität hat und zeitnah zurückbezahlt wird, um die hohen Zinsen schnellstmöglich loszuwerden. Clever geplant können künftige Eigenheimbesitzer mit einer Kombination verschiedener Kredite somit auf lange Sicht viel Geld sparen.
Ein Nachrangdarlehen ist immer mit Nachteilen verbunden. In bestimmten Situationen wie bei einem nachträglichen Umbau oder einem höheren Finanzierungsbedarf schafft es jedoch Abhilfe. Und in Kombination mit einer Baufinanzierung kann es Kreditnehmer sogar dabei unterstützen, ihre Zinsen zu senken und langfristig zu sparen. Entscheidend ist jedoch, dass sie sich umfassend dazu beraten lassen.
Unsere Experten unterstützen Sie dabei. Wir prüfen, welche Finanzierungsform in Ihrer individuellen Situation sinnvoll ist und ob ein Nachrangdarlehen bei Ihrer Baufinanzierung ratsam ist. Vereinbaren Sie jetzt hier einen Termin mit uns.
Susanne Knofe
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Stand: 2. Mai 2022
2,99 %
Sollzins p.a
2 % anfängliche Tilgung
1.039,58 € monatliche Rate
Das Finanzierungsbeispiel ist für eine Immobilie mit Kaufpreis/Herstellungskosten von 400.000 Euro. Der Beleihungswert ist mit 70 % angenommen.
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