Susanne Knofe
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Expertin für Baufinanzierung
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Stand: 10. Juni 2022
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Die Inflation ist hoch, die Preise für Immobilien, Grundstücke und Baumaterial werden teurer. Und zum Leidwesen der Verbraucher steigen jetzt auch noch die Zinsen bei der Immobilienfinanzierung. Ist dies das Ende günstiger Baukredite und welche Auswirkungen hat die Zinswende auf die Baufinanzierung?
In den letzten Jahren wurden Baukredite immer günstiger beworben. So waren Anfang 2021 noch Finanzierungen zwischen ein und zwei Prozent möglich, in einigen Fällen sogar mit weniger als einem Prozent Sollzins. Experten haben lange vorhergesagt, dass die Bauzinsen steigen werden. Nun ist ihre Prognose zur Zinsentwicklung eingetreten, doch viel schneller und höher als erwartet. Die Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Inflation zeigen ihre Auswirkungen.
Wesentlich für die steigenden Bauzinsen verantwortlich ist die Inflation. In den USA liegt sie bei acht Prozent, in Deutschland bei sieben Prozent. Um dagegen anzugehen, wird der Leitzins erhöht. Bei der US-Notenbank Fed ist dies bereits geschehen und die Zinswende ist in Gange. Bei der Europäischen Zentralbank ist dieser Schritt Mitte des Jahres, spätestens im Juli zu erwarten.
Erhöht die EZB den Leitzins, bedeutet dies, dass sich Banken zu teureren Konditionen Geld bei der Zentralbank leihen. Und das wiederum geben die Institute an ihre Kunden weiter. Die Folge sind höhere Zinsen und weniger Kreditvergaben.
Die Zinsen bei den Banken sind bereits gestiegen – noch bevor die EZB ihren Leitzins angehoben hat. Dies liegt daran, dass sich Bauzinsen weniger nach dem Leitzinssatz richten, sondern vielmehr vom Stand auf den Kapitalmärkten und der zu erwarteten Inflation abhängen. So kam es, dass die Konditionen mit einer 15-jährigen Zinsbindung bereits im Mai bei etwa 2,8 Prozent lagen – Prognose steigend.
Banken vergeben weniger Kredite und passen ihre Bauzinsen an die Entwicklung an. Für viele Verbraucher, die eine Baufinanzierung abschließen möchten, bedeutet das einen höheren Zinsaufwand von einigen Tausend Euro. Dadurch kann die Rate um mehrere Hundert Euro im Monat teurer ausfallen. Dieses Beispiel führt auf, wie sich ein höherer Zinssatz von zwei Prozent auf eine Baufinanzierung über 300.000 Euro auswirkt:
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
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Sollzins |
1,4 Prozent |
3,4 Prozent |
Monatliche Rate |
1.100,00 Euro |
1.600,00 Euro |
Erbrachte Tilgungsleistung |
150.124,55 Euro |
175.788,68 Euro |
Erbrachte Zinsleistung |
47.875,45 Euro |
112.211,32 Euro |
Restschuld nach 15 Jahren |
149.875,45 Euro |
124.211,32 Euro |
Rechnerische Gesamtlaufzeit |
22 Jahre, 7 Monate |
21 Jahre, 1 Monat |
Dieses Beispiel verdeutlicht, welche Auswirkungen die Zinswende auf die Baufinanzierung hat. Der Kreditnehmer muss monatlich 500 Euro mehr aufwenden, um sein Darlehen in etwa demselben Zeitraum zurückzubezahlen. In 15 Jahren zahlt er rund 64.000 Euro mehr Zinsen für seinen Immobilienkredit.
Damit sich die Zinswende zum Positiven entwickelt und steigende Bauzinsen ausbleiben, müsste die Inflationsrate stark zurückgehen und sich dem Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent nähern. Bei einer derzeitigen Inflation von sieben Prozent und der voraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklung ist davon aber nicht auszugehen. Experten raten dazu, sich darauf einzustellen, dass die Zinswende der EZB dieses Jahr stattfinden wird.
Die Auswirkungen der Zinswende bei der Baufinanzierung sind leicht zusammengefasst: Das Eigenheim wird teurer, die Rate kann um einige Hundert Euro höher ausfallen. Bauherren sollten sich jetzt noch die vergleichsweise niedrigen Zinsen sichern. Entweder, indem sie ihren Traum vom Eigenheim vorantreiben und baldmöglichst mit dem Bau der Immobilie oder dem Kauf starten. Oder indem sie ein Forward-Darlehen abschließen. Damit können sie sich einen Folgekredit Jahre im Voraus sichern. Dabei gelten die derzeit gültigen Zinsen. Allerdings verlangen die Banken für das Vorab-Darlehen einen Zinsaufschlag, daher muss diese Variante gut durchgerechnet werden.
Auch wenn der Sollzins gestiegen ist, ist er im Vergleich zu einer Baufinanzierung vor 15,20 und mehr Jahren noch immer günstig.
Als Baufinanzierungsexperten unterstützen wir Sie dabei, Ihren Traum vom Eigenheim trotz Zinswende zu realisieren. Lassen Sie sich jetzt von unseren Spezialisten beraten oder fordern Sie gleich Ihr unverbindliches Finanzierungsangebot aus über 450 Partnerbanken an. Vereinbaren Sie hier einen Termin mit uns.
Susanne Knofe
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Stand: 10. Juni 2022
3,13 %
Sollzins p.a
2 % anfängliche Tilgung
1.068,75 € monatliche Rate
Das Finanzierungsbeispiel ist für eine Immobilie mit Kaufpreis/Herstellungskosten von 400.000 Euro. Der Beleihungswert ist mit 70 % angenommen.
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