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Was sind / wie hoch sind Bereitstellungszinsen?

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 20. Mai 2022

Das Wichtigste in Kürze

    • Bereitstellungszinsen sind zusätzliche Kosten, die bei einer Baufinanzierung anfallen.
    • Höhe der Bereitstellungszinsen wird von den Banken unterschiedlich kalkuliert.
    • Es besteht auch die Möglichkeit, eine bereitstellungszinsfreie Zeit zu vereinbaren.
    • Zu den Bereitstellungszinsen fallen Sollzinsen auf die bereits abgerufene Darlehenssumme an.
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Beim Hausbau wird üblicherweise nicht die gesamte Darlehenssumme komplett abgerufen. Stattdessen werden je nach Bauabschnitt Teilzahlungen fällig. Doch berechnen die Banken für den nicht abgerufenen Betrag Gebühren – die sogenannten Bereitstellungszinsen. Wie hoch diese ausfallen und wie Sie die Kosten mindern können, erfahren Sie hier.

Was sind Bereitstellungszinsen?

Bereitstellungszinsen sind zusätzliche Kosten, die bei einer Baufinanzierung anfallen. Sie werden von den Banken für die Kreditsumme berechnet, die noch nicht abgerufen wurde. Bei einem Bauvorhaben wird das Gebäude in der Regel in einzelnen Abschnitten errichtet. Die Darlehenssumme wird somit in Teilen je nach Baufortschritt benötigt. Allerdings müssen die Banken den gesamten Betrag für den Kreditnehmer zurückhalten und können währenddessen nicht mit dem Geld wirtschaften.

 

Für das nicht genutzte Geld verlangt der Kreditgeber eine Gebühr, die sogenannten Bereitstellungszinsen. Diese fallen für den gesamten, nicht abgerufenen Betrag an und sind solange fällig, bis das Darlehen komplett ausgezahlt wurde. Sollte es während des Baus zu Verzögerungen kommen, summieren sich die Bereitstellungszinsen und können zu erheblichen Mehrkosten führen. Daher müssen diese Kosten zwingend einkalkuliert werden.

Wie hoch sind Bereitstellungszinsen?

Die Höhe der Bereitstellungszinsen ist nicht exakt festgelegt. Sie werden von den Banken unterschiedlich kalkuliert und nicht im effektiven Jahreszins ausgewiesen. Dies erschwert es, die Anbieter dahingehend zu vergleichen.

 

Üblicherweise liegen die Bereitstellungszinsen bei etwa drei Prozent im Jahr. Das entspricht 0,25 Prozent pro Monat. Wer beispielsweise 200.000 Euro des Baudarlehens noch nicht abgerufen hat, muss jeden Monat 500 Euro Bereitstellungszins zahlen (0,25 Prozent von 200.000 Euro). Somit können diese Gebühren eine Baufinanzierung erheblich verteuern und zu einer hohen Doppelbelastung führen.

Bereitstellungszinsfreie Zeiten vereinbaren

Viele Banken bieten ihren Kreditnehmern die Möglichkeit, eine bereitstellungszinsfreie Zeit zu vereinbaren. Dabei handelt es sich um einen vertraglich festgelegten Zeitraum, während dem keine Strafzinsen für nicht abgerufenes Geld anfallen. Einige Anbieter sehen Zeiträume von zwei, drei Monaten vor. Andere Gesellschaften bis zu einem Jahr. Insbesondere bei einem Bauvorhaben, das in einzelnen Schritten ausgeführt wird, lohnt es sich, einen Kreditgeber mit möglichst langer bereitstellungszinsfreier Zeit zu wählen. Denn die Kosten summieren sich erheblich, da zu den Bereitstellungszinsen auch Sollzinsen auf die bereits abgerufene Darlehenssumme anfallen.

Beispielrechnung

In diesem Beispiel wird deutlich, wie eine kurze bereitstellungszinsfreie Zeit die Kosten für die Baufinanzierung erhöht. Beispiel A sieht einen Zeitraum von drei Monaten vor, Beispiel B ganze sieben Monate. Beide Anbieter verlangen einen Bereitstellungszins in Höhe von 0,25 Prozent (drei Prozent pro Jahr). Der Sollzinssatz beträgt 1,5 Prozent.

Beispiel A

Monat

Ausgezahlter Betrag

Zurückgestellter Betrag

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

Bereitstellungszinsen

Gesamtkosten

Januar

0

200.000 €

0

0

0

Februar

0

200.000 €

0

0

0

März

50.000 €

150.000 €

62,50 €

0

62, 50

April

100.000 €

100.000 €

125 €

250 €

375 €

Mai

150.000 €

50.000 €

187,50 €

125 €

312,50 €

Juni

200.000 €

0 €

250 €

0 €

250 €

Januar

Ausgezahlter Betrag

0

Zurückgestellter Betrag

200.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

0

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

0

Februar

Ausgezahlter Betrag

0

Zurückgestellter Betrag

200.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

0

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

0

März

Ausgezahlter Betrag

50.000 €

Zurückgestellter Betrag

150.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

62,50 €

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

62, 50

April

Ausgezahlter Betrag

100.000 €

Zurückgestellter Betrag

100.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

125 €

Bereitstellungszinsen

250 €

Gesamtkosten

375 €

Mai

Ausgezahlter Betrag

150.000 €

Zurückgestellter Betrag

50.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

187,50 €

Bereitstellungszinsen

125 €

Gesamtkosten

312,50 €

Juni

Ausgezahlter Betrag

200.000 €

Zurückgestellter Betrag

0 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

250 €

Bereitstellungszinsen

0 €

Gesamtkosten

250 €

In diesem Beispiel belaufen sich die Gesamtkosten für das Darlehen auf 1.000 Euro. Davon fallen 375 Euro Bereitstellungszinsen an.

Beispiel B

Monat

Ausgezahlter Betrag

Zurückgestellter Betrag

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

Bereitstellungszinsen

Gesamtkosten

Januar

0

200.000 €

0

0

0

Februar

0

200.000 €

0

0

0

März

50.000 €

150.000 €

62,50 €

0

62, 50

April

100.000 €

100.000 €

125 €

0 €

125 €

Mai

150.000 €

50.000 €

187,50 €

0 €

187,50 €

Juni

200.000 €

0 €

250 €

0 €

250 €

Januar

Ausgezahlter Betrag

0

Zurückgestellter Betrag

200.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

0

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

0

Februar

Ausgezahlter Betrag

0

Zurückgestellter Betrag

200.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

0

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

0

März

Ausgezahlter Betrag

50.000 €

Zurückgestellter Betrag

150.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

62,50 €

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

62, 50

April

Ausgezahlter Betrag

100.000 €

Zurückgestellter Betrag

100.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

125 €

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

125 €

Mai

Ausgezahlter Betrag

150.000 €

Zurückgestellter Betrag

50.000 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

187,50 €

Bereitstellungszinsen

0

Gesamtkosten

187,50 €

Juni

Ausgezahlter Betrag

200.000 €

Zurückgestellter Betrag

0 €

Zinsen auf den ausgezahlten Betrag

250 €

Bereitstellungszinsen

0 €

Gesamtkosten

250 €

In diesem Beispiel betragen die gesamten Zinskosten 625 Euro. Der Anbieter verzichtet für ein halbes Jahr auf die Bereitstellungszinsen. Würde sich der Bau verzögern, müssten die Kreditnehmer erst ab dem siebten Monat Gebühren auf den nicht abgerufenen Kreditbetrag bezahlen.

Bereitstellungszinsen vermeiden oder reduzieren

  • Bereitstellungszinsfreie Zeit vereinbaren

Die beste Möglichkeit, um Bereitstellungszinsen zu vermeiden, ist die Vereinbarung einer bereitstellungszinsfreien Zeit. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Zinsen teurer werden, je länger dieser Zeitraum andauert. Daher ist zu prüfen, ob sich diese Option tatsächlich lohnt. Bei Bauvorhaben, die länger andauern, ist es meist günstiger, eine lange bereitstellungszinsfreie Zeit bis zu 12 Monaten zu vereinbaren. Dauert das Bauvorhaben aber voraussichtlich nur wenige Monate, kann ein kurzer Zeitraum ausreichen. Ein Berater ist dabei behilflich, die Kosten zu kalkulieren.

 

  • Fremdkapital vor Eigenkapital nutzen

Üblicherweise gilt der Grundsatz, eigene Mittel vor Fremdkapital einzusetzen. Allerdings lohnt sich das nicht immer. Wenn die Bank zustimmt, kann es sinnvoll sein, einen Teil des Eigenkapitals zurückzuhalten und erst am Ende des Bauvorhabens zu nutzen. Dadurch wird zuerst das Darlehen ausgeschöpft und es fallen lediglich Sollzinsen an, die im Regelfall günstiger sind als die Bereitstellungszinsen.

 

  • Bauvorhaben ordentlich planen

Bauvorhaben und Finanzierung sollten ordentlich aufeinander abgestimmt sein. Wer das Darlehen aufnimmt, Monate bevor der Bau beginnt, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Auch wenn sich nicht immer alle Schritte exakt planen lassen, ist eine gute Abstimmung elementar für den Hausbau.

Lassen Sie sich jetzt beraten

Bereitstellungszinsen können die Finanzierung erheblich teurer machen. Daher lohnt sich eine lange bereitstellungszinsfreie Zeit in den meisten Fällen. Allerdings kann je nach Bauvorhaben auch ein kurzer Zeitraum sinnvoll sein, um die Gesamtkosten für den Kredit zu senken. In jedem Fall sollte die Immobilienfinanzierung dem Bedarf und dem Bauvorhaben angepasst werden. Unsere Experten sind Ihnen gerne dabei behilflich und unterstützen Sie dabei, Ihren Traum vom Eigenheim zinsgünstig zu verwirklichen.

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Susanne Knofe

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Stand: 20. Mai 2022

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