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Wie lässt sich eine Doppelbelastung beim Hausbau vermeiden?

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 25. Oktober 2021

Das Wichtigste in Kürze

    • Durch die Erhöhung des Dispokredits, das Kündigen von Kreditkarten, einen zweiten Kreditnehmer und die Tilgung von Schulden lässt sich die Bonität aufbessern.
    • Es gibt einige Maßnahmen, mit denen sich die Doppelbelastung beim Hausbau vermeiden oder mindestens senken lässt.
    • Umso höher der Sollzins ist, desto teurer ist die Doppelbelastung. Daher ist es wichtig, die passende Baufinanzierung zu wählen.
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Ein Hausbau ist ein langwieriger Prozess, der sich über Monate hinweg ziehen kann. Daher lässt sich für einen gewissen Zeitraum eine Doppelbelastung durch die Miete der Wohnung und den Kredit kaum vermeiden. Denn das neue Zuhause ist meist noch nicht bezugsfertig, die Bank verlangt jedoch bereits ihr Geld. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie eine Doppelbelastung beim Hausbau vermeiden oder mindestens reduzieren können.

Wie entsteht die Doppelbelastug beim Hausbau?

Wer ein Haus bauen möchte, schließt eine Baufinanzierung ab. Sobald der Kreditvertrag mit der Bank läuft, kann die erste Bauphase beginnen. Doch anders als beim Kauf einer bezugsfertigen Immobilie erfolgt die Auszahlung des Immobilienkredits beim Hausbau häppchenweise. Also für jeden abgeschlossenen Bauabschnitt. Und diese Bauabschnitte können sich hinziehen und mehrere Monate andauern.

 

Während dieses Zeitraums ist die Immobilie meist noch nicht bezugsbereit. Die Bauherren bleiben in ihrer Mietwohnung wohnen, bis sie ihr Eigenheim beziehen können. Dadurch entsteht bereits die erste Belastung: Sie müssen weiterhin die monatliche Miete entrichten. Hinzu kommt, dass auch die Banken Gebühren verlangen. Nämlich Sollzinsen für den bereits ausbezahlten Kreditbetrag. Außerdem sogenannte Bereitstellungszinsen für das Geld, das noch nicht abgerufen wurde. Und diese betragen durchschnittlich drei Prozent, also 0,25 Prozent pro Monat.

 

Bereitstellungszinsen sind damit ein erheblicher Kostenfaktor bei der Baufinanzierung. Die Doppelbelastung entsteht also dadurch, dass der Neubau noch nicht bezugsfertig ist und die Bauherren weiterhin ihre Miete bezahlen. Zusätzlich müssen sie bei der Bank Sollzinsen für die ausbezahlte Kreditsumme und Bereitstellungszinsen auf den noch nicht beanspruchten Kreditbetrag zahlen.

So lässt sich die Doppelbelastung beim Hausbau vermeiden oder senken

Es gibt einige Maßnahmen, mit denen sich die Doppelbelastung beim Hausbau vermeiden oder mindestens senken lässt: 

Eine lange bereitstellungszinsfreie Zeit vereinbaren

Bereitstellungszinsen sind eine Gebühr, welche die Bank für die noch nicht abgerufene Kreditsumme verlangt. Denn das Kreditinstitut reserviert die Summe und hält sie bis zur Auszahlung zurück. Somit kann sie mit dem Geld nicht wirtschaften. Diese Zinsen sind in der Regel höher als der Sollzins, der für den bereits ausbezahlten Darlehensbetrag fällig wird.

 

Die effektivste Möglichkeit, um die Doppelbelastung beim Hausbau zu reduzieren, ist eine lange bereitstellungszinsfreie Zeit. Damit wird der Zeitraum definiert, für den keine Bereitstellungszinsen anfallen. Viele Banken lassen sich auf eine bereitstellungszinsfreie Zeit von sechs bis sogar 12 Monaten ein. Allerdings ist zu prüfen, ob sich mit der Länge des Zeitraums der Sollzins erhöht. In diesem Fall muss sich der Zinsaufschlag tatsächlich lohnen.

Eigenkapital aufwenden

Sobald der erste Euro aus dem Kreditvertrag ausbezahlt wurde, fallen Sollzinsen auf diese Summe an. Eine Tilgung ist noch nicht fällig, diese beginnt erst nach der vollständigen Auszahlung des Darlehens. Die Kreditnehmer zahlen während dieser Phase somit nur Zinsen auf das ausgezahlte Kapital. Um die Doppelbelastung beim Hausbau so lange wie möglich zu vermeiden, sollte zuerst das Eigenkapital genutzt werden. Bezahlen die Bauherren erste Rechnungen mit ihren bereits vorhandenen Geldmitteln, müssen sie den Kredit noch nicht antasten, womit vorerst keine Zinsen anfallen.

Bauziele vereinbaren 

Verzögerungen beim Hausbau können die Bauherren teuer zu stehen kommen. Denn für jeden Monat, in dem kein Baufortschritt verzeichnet wird, dauert ihre Doppelbelastung länger an. Daher ist es sinnvoll, mit dem Bauunternehmen bestimmte Bauziele zu vereinbaren. Dadurch lassen sich längere Verzögerungen vermeiden.

 

Und wird die Frist nicht eingehalten, muss das Unternehmen eine Vertragsstrafe bezahlen, sofern dies entsprechend im Vertrag hinterlegt ist. Außerdem können die Kreditnehmer daraus auch einen Zahlungsplan erstellen. Aus diesem geht hervor, zu welchem Zeitpunkt welche Zahlung fällig wird. So lässt sich die Doppelbelastung bereits im Voraus kalkulieren.

Prioritäten beim Hausbau setzen 

Das Ziel beim Hausbau sollte sein, schnellstmöglich das neue Eigenheim beziehen zu können. Daher werden bei der Fertigstellung der Räumlichkeiten Prioritäten gesetzt. Badezimmer, Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer – diese Räume haben Vorrang. Kellerräume, Abstellräume und die Außenanlage können auch zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt und eingerichtet werden. Auch dann, wenn das Haus bereits bezogen wurde und die Mietzahlung entfällt.

Günstige Bauzinsen nutzen

Eine Doppelbelastung beim Hausbau lässt sich nicht vermeiden. Sie kann lediglich durch entsprechende Maßnahmen reduziert werden. Dazu gehört auch, günstige Bauzinsen zu nutzen. Denn umso höher der Sollzins ist, desto teurer ist die Doppelbelastung.

 

Daher ist es wichtig, die passende Baufinanzierung zu wählen. Unsere Experten unterstützen Sie gerne dabei. Gemeinsam finden wir den richtigen Anbieter für Sie und die günstigsten Zinsen für Ihr Bauvorhaben.

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Stand: 25. Oktober 2021

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