Susanne Knofe
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Expertin für Baufinanzierung
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Stand: 28. November 2023
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Wer ein Haus bauen möchte, muss sich mit vielen Fragen und Entscheidungen auseinandersetzen. Eine davon ist, ob der Hausbau in Eigenregie, mit einem Bauträger oder einem Architekten erfolgen soll. Die Unterstützung durch Experten hat jeweils viele Vorteile, aber auch Nachteile. Nachfolgend erklären wir Ihnen, ob ein Bauträger oder Architekt für den Hausbau günstiger ist und worin sich die beiden Varianten unterscheiden.
Ein Architekt ist ein Planer. Unter Berücksichtigung der behördlichen Vorgaben und baulichen Möglichkeiten plant und entwirft er das Eigenheim nach den Wünschen seiner zukünftigen Bewohner. Während des Haubaus begleitet der Architekt die Bauphase, agiert mit den Behörden und Handwerksunternehmen. Auf der Baustelle selbst überprüft er die Arbeiten auf ihre Qualität und den Baufortschritt. Zu den Aufgaben des Architekts gehört es auch, die Baukosten im Blick zu behalten und die einzelnen Handwerksunternehmen zu koordinieren. Er sorgt für den zeitgerechten Ablauf auf der Baustelle. Damit fungiert der Architekt beim Hausbau als fachkundiger Experte, Koordinator und Interessensvertreter des Bauherrn.
Der Hausbau mit einem Architekten bietet den Bauherren die größtmögliche Gestaltungsfreiheit. Denn sie können bereits im Voraus die Immobilie nach ihren Wünschen planen lassen. Unter Umständen sind selbst während der Bauphase noch kleine Änderungen und Anpassungen möglich. Allerdings birgt der Hausbau mit einem Architekten einen höheren finanziellen Aufwand. Denn es müssen alle Handwerkerrechnungen einzeln überwiesen werden und es erfolgt keine Abschlagszahlung nach Baufortschritt. Dafür ist das Architektenhaus finanziell planbarer als beispielsweise der Hausbau in Eigenregie. Denn der Architekt erstellt einen Kostenvoranschlag, der neben seinem Honorar alle Bauleistungen beinhaltet. Abweichungen dürfen maximal 10 Prozent darüber liegen.
Ein Nachteil ist, dass für die Bauherren viele Einzelentscheidungen zu treffen sind. Zudem ist der Architekt der Neutralität verpflichtet – er darf nicht mit seinen favorisierten Unternehmen zusammenarbeiten. Sondern er muss die besten Konditionen für seinen Kunden herausholen. Dieser Vorteil bei der Zusammenarbeit mit einem Architekten kann für die Bauherren auch ein Nachteil sein. Denn es entsteht ein hoher Abstimmungsbedarf mit den einzelnen Firmen, wobei Terminverschiebungen zum Baustillstand führen können.
Hoher Gestaltungsspielraum: Immobilie wird vom Architekten nach den Wünschen der Besitzer geplant
Fachkundige Baubegleitung: Interessensvertretung des Bauherren durch Experten vor Ort
Transparenz: Aufschlüsselung aller Kosten im Voraus inklusive des Honorars je nach Baufortschritt
Beste Konditionen: Architekt ist dazu verpflichtet, neutral gegenüber den Handwerksunternehmen zu sein und die besten Konditionen herauszuholen
Änderungen möglich: Während der Bauphase können noch kleine Änderungen und Anpassungen vorgenommen werden
Individuelle Haustechnik: Das Architektenhaus ist flexibler im Hinblick auf die Haustechnik und deren Positionierung
Grunderwerbssteuer nur für das Grundstück: Die Grunderwerbssteuer wird nur für das Grundstück fällig, während beim Bauträger Steuer auf den Gesamtpreis (Grundstück + Haus) erhoben wird
Viele Entscheidungen: Bauherren müssen viele Einzelentscheidungen zu ihrem Immobilienprojekt treffen und mit dem Architekten abstimmen
Hoher Abstimmungsbedarf: Nicht nur Bauherr und Architekt müssen sich stets abstimmen. Auch die Koordination zwischen den Handwerkerfirmen muss optimal geplant sein
Zahlung aller Rechnungen einzeln: Anstatt Abschlagszahlungen zu leisten, müssen die Bauherren jede Handwerkerrechnung einzeln begleichen
Höherer Zeitaufwand: Das Architektenhaus dauert in der Regel länger in der Fertigstellung
Ein Hausbau mit dem Bauträger bringt einen Ausflug in die Musterhaussiedlung mit sich. Denn vor Ort bekommen die zukünftigen Eigenheimbesitzer einen guten Eindruck davon, wie ihr Haus aussehen kann. Sie können wichtige Entscheidungen wie Haustyp, die Größe der Räume und die Aufteilung nicht nur anhand von Skizzen des Hauses treffen, sondern durch die Besichtigung von Musterhäusern. Noch dazu erhalten sie anschließend einen Festpreis vom Bauträger genannt. Ein Haus aus dem Katalog bietet viele Vorteile.
Wer sich dafür entscheidet, mit einem Bauträger ein Haus zu bauen, erhält das, was er sieht. Da es sich dabei um standardisierte Ausführungen handelt, ist der Zeitrahmen sehr überschaubar und die Preise für das Haus lassen sich gut kalkulieren. Der Bauträger beauftragt und koordiniert die Handwerkerfirmen für den Hausbau. Meist Unternehmen, mit denen er regelmäßig zusammenarbeitet. Und liefert am Ende ein bezugsbereites, schlüsselfertiges Haus ab.
Ein entscheidender, weiterer Vorteil des Fertighauses sind die Fixkosten. Zudem muss nicht jeder Handwerker einzeln vom Bauherren bezahlt werden. Stattdessen sind Abschlagszahlungen je nach Baufortschritt vorgesehen. Hier kommt jedoch auch ein erheblicher Nachteil ins Spiel: Die Fixpreise beziehen sich auf die Standardausstattung des Hauses, die häufig zu geringwertig ist. Wünschen die Bauherren eine höherwertigere Ausstattung, müssen sie mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Dabei ist auch ein Blick in die Vertragsbedingungen der Bauträger ratsam. Denn der Vertrag kann dem Bauträger deutlichen Spielraum lassen – zum Nachteil der Kunden. „Elektrik-Standardausstattung“ kann zum Beispiel heißen, dass pro Raum des Hauses zwei Steckdosen und ein Lichtschalter eingeplant sind. Wer das Licht auch im Bett ausschalten möchte oder mehrere Steckdosen wünscht, muss dafür mehr bezahlen. Dadurch kann der vermeintlich günstige Festpreis des Bauträgers schnell in die Höhe schießen.
Fester Preis: Der Bauträger bietet für seine Musterhäuser einen Festpreis, was eine hohe finanzielle Planbarkeit für den Hausbau mit sich bringt
Besichtigung: Das zukünftige Eigenheim wird nicht nur auf Papier entworfen, es lässt sich innerhalb der Maushaussiedlungen begehen
Überschaubarer Zeitrahmen: Das Bauprojekt lässt sich aufgrund der Standardisierung innerhalb eines überschaubaren Zeitraums realisieren
Schlüsselfertiges Haus: Am Ende der Bauphase ist das Objekt bezugsfertig (sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden)
Zahlung nach Baufortschritt: Die Zahlung für den Bau des Hauses erfolgt nach Baufortschritt in Raten. Es muss nicht jede Rechnung einzeln beglichen werden.
Mehrkosten für Zusatzausstattung: wer nicht nur die Standardausstattung wünscht, muss mit erheblichen Zusatzkosten für den Hausbau rechnen
Wenig Gestaltungsfreiraum: Fertighäuser lassen nur wenig Gestaltungsspielraum zu. Vor allem am Grundriss des Hauses lassen sich selten erhebliche Änderungen vornehmen.
Kein Einfluss auf Handwerker: Die Handwerksunternehmen werden vom Bauträger beauftragt. Die Bauherren haben keinen Einfluss auf die Wahl der Firmen
Keine Änderungen nach Baubeginn: Nach Beginn der Bauphase des Hauses sind meist keine Änderungen oder Anpassungen mehr möglich
Teure Grunderwerbssteuer: Die Grunderwerbssteuer wird auf die Gesamtkosten von Grundstück und Haus fällig
Pauschal lässt sich nicht sagen, ob ein Bauträger oder ein Architektenhaus günstiger ist. Dies ist immer von den eigenen Wünschen und Vorstellungen des Bauprojekts abhängig. Wer sich mit einem standardisierten Musterhaus zufriedengibt und keine Extrawünsche hat, kann durch das schlüsselfertige Bauen viel Geld sparen. Viele Bauträger bieten auch die Möglichkeit, die Endarbeiten wie Malern und Bodenverlegen selbst zu übernehmen. Dadurch kann der Preis noch einmal gesenkt werden. Dafür kosten Zusatzausstattungen erheblich. Bereits eine Aufstockung der Elektronik oder höherwertigere Bodenbeläge können sich spürbar auf das Budget für den Hausbau auswirken.
Wer mit einem Architekten sein Haus bauen lässt, muss mehr Entscheidungen selbst treffen. Dafür haben die Bauherren auch höheren Einfluss auf die Wahl der Handwerker und die Qualität der Ausstattung. Somit können sie die Kosten bei der Zusammenarbeit mit einem Architekten beeinflussen. Bauträger arbeiten im Gegensatz zu Architekten jedoch mit festen Firmen zusammen und erhalten meist bessere Konditionen für den Hausbau.
Der Hausbau lässt sich in Eigenregie, mit einem Architekten oder einem Bauträger realisieren. Jede Vorgehensweise hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wer ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit wünscht und ein Haus nach seinen Vorstellungen bauen möchte, ist mit dem Architekten gut beraten. Wohingegen der Bauträger es nicht nur ermöglicht, das Objekt vor der Errichtung zu begehen. Diese Immobilien werden meist schneller errichtet als Architektenhäuser oder in Eigenregie. Da es sich um standardisierte Musterhäuser handelt, müssen nicht so viele Entscheidungen getroffen werden. Dafür zahlen die Bauherren für jeden Extrawunsch einen Aufpreis.
Unabhängig davon, ob Sie den Hausbau mit einem Architekten oder Bauträger ausführen, benötigen Sie eine gute Baufinanzierung. Und dabei sind wir Ihnen gerne behilflich. Wir beantworten alle Ihre Fragen und finden für Sie die passende Finanzierung für Ihr zukünftiges Eigenheim. Vereinbaren Sie jetzt hier einen Termin mit uns.
Susanne Knofe
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Stand: 28. November 2023
2,98 %
Sollzins p.a
2 % anfängliche Tilgung
1.037,50 € monatliche Rate
Das Finanzierungsbeispiel ist für eine Immobilie mit Kaufpreis/Herstellungskosten von 400.000 Euro. Der Beleihungswert ist mit 70 % angenommen.
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