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Was ist ein Passivhaus und wie kann es beim Neubau helfen? 

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 8. Oktober 2025

Das Wichtigste in Kürze

    • Ein Passivhaus benötigt nur sehr wenig Heizenergie
    • Es bietet ein komfortables Raumklima und niedrige Betriebskosten
    • Hochwertige Dämmung und luftdichte Gebäudehülle sind entscheidend
    • Langfristig steigert ein Passivhaus den Immobilienwert
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Passivhäuser sind ein innovatives Konzept für umweltfreundliches und energieeffizientes Bauen. Sie zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich hohe Energieeffizienz aus und bieten gleichzeitig ein angenehmes Raumklima. Wenn Sie einen Neubau planen, kann ein Passivhaus eine lohnenswerte Option sein, um langfristig von niedrigeren Betriebskosten und einem nachhaltigen Lebensstil zu profitieren. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was ein Passivhaus ausmacht, wie es funktioniert und welche Vorteile es für Ihr Neubauprojekt bietet.

Was ist ein Passivhaus und wie funktioniert es?

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das so konzipiert ist, dass es fast keine Energie zum Heizen benötigt. Der Name „Passivhaus“ kommt daher, dass das Gebäude seine Wärme größtenteils durch passive Quellen wie Sonneneinstrahlung, interne Wärmequellen (z. B. Elektrogeräte und Körperwärme) und eine hochgradig isolierte Gebäudehülle gewinnt. Dies führt zu einem extrem geringen Energiebedarf für Heizung und Kühlung, wodurch die Betriebskosten erheblich gesenkt werden.

Die wichtigsten Merkmale eines Passivhauses sind:
  • Hochwertige Wärmedämmung: Sehr gut isolierte Wände, Dächer und Fenster, die Wärmeverluste verhindern

  • Luftdichte Gebäudehülle: Ein Passivhaus ist nahezu luftdicht, um den Luftaustausch zu minimieren und die Heizkosten zu reduzieren

  • Kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Diese sorgt dafür, dass Frischluft ins Haus gelangt, während die Raumwärme erhalten bleibt

Das Resultat ist ein Gebäude, das selbst bei extrem niedrigen Außentemperaturen komfortabel bleibt und nur minimale Energie zum Heizen benötigt.

Welche Anforderungen muss ein Gebäude erfüllen, um als Passivhaus zertifiziert zu werden?

Damit ein Gebäude als Passivhaus zertifiziert wird, muss es strenge Anforderungen erfüllen. Diese beinhalten unter anderem:

  • Jährlicher Heizwärmebedarf: Ein Passivhaus darf maximal 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr an Heizwärme verbrauchen. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Haus verbraucht 100 kWh oder mehr

  • Luftdichtheit: Passivhäuser müssen sehr luftdicht sein, um Wärmeverluste zu vermeiden. Eine spezielle Blower-Door-Test-Messung stellt sicher, dass keine unkontrollierte Luftzirkulation besteht

  • Primärenergiebedarf: Der gesamte Energiebedarf (Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom) darf nicht mehr als 120 kWh pro Quadratmeter im Jahr betragen

  • Wärmeschutz: Eine sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle, um Wärmeverluste zu minimieren und den Energieverbrauch zu reduzieren

Diese Anforderungen sind genau festgelegt und dienen dazu, sicherzustellen, dass das Gebäude seine Aufgabe als energieeffizientes und umweltfreundliches Gebäude erfüllt.

Was sind die wichtigsten Vorteile eines Passivhauses im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden?

Der größte Vorteil eines Passivhauses ist die energetische Effizienz. Im Vergleich zu herkömmlichen Häusern profitieren Passivhausbewohner von geringen Betriebskosten, da weniger Energie für Heizung und Kühlung benötigt wird. Zu den weiteren Vorteilen zählen:

  • Geringere Heizkosten: Durch die hohe Isolierung und den geringen Energiebedarf können die Heizkosten um bis zu 90 % im Vergleich zu herkömmlichen Häusern gesenkt werden

  • Komfortables Raumklima: Dank der kontrollierten Belüftung bleibt das Raumklima konstant angenehm, ohne dass eine teure Klimaanlage nötig ist

  • Wertsteigerung: Ein Passivhaus ist durch seine hohe Energieeffizienz und Nachhaltigkeit attraktiv und kann langfristig den Wert Ihrer Immobilie steigern

  • Umweltfreundlich: Passivhäuser tragen aktiv zum Umweltschutz bei, da sie den CO2-Ausstoß deutlich verringern und einen Beitrag zur Energiewende leisten

Wie viel teurer ist der Bau eines Passivhauses im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau?

Ein Passivhaus ist in der Regel etwas teurer als ein herkömmlicher Neubau. Dies liegt vor allem an den höheren Baukosten für die besonders hochwertige Wärmedämmung, die energieeffizienten Fenster und die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Dennoch sind die Zusatzkosten im Vergleich zu den langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten oft gering, und die Investition kann sich innerhalb weniger Jahre amortisieren.

Eine gute Planung und der Vergleich verschiedener Anbieter helfen dabei, die Kosten für den Bau eines Passivhauses zu optimieren. Zudem gibt es Förderungen und zinsgünstige Kredite, die den finanziellen Aufwand reduzieren können.

Welche Baumaßnahmen sind erforderlich, um ein Passivhaus zu realisieren?

Um ein Passivhaus zu bauen, müssen einige spezielle Baumaßnahmen und Baustandards eingehalten werden. Dazu gehören:

  • Hochwertige Dämmung der Wände, des Daches und des Fußbodens, um Wärmeverluste zu minimieren.

  • Luftdichte Fenster und Türen, die keine Wärme entweichen lassen und gleichzeitig ausreichend Tageslicht ins Haus lassen.

  • Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die dafür sorgt, dass frische Luft ins Haus gelangt, ohne dass Wärme verloren geht.

  • Die Verwendung von energetisch effizienten Baumaterialien, die den Anforderungen an ein Passivhaus gerecht werden.

Diese Maßnahmen erfordern eine präzise Planung und Zusammenarbeit mit spezialisierten Architekten und Bauunternehmen.

Wie hilft ein Passivhaus bei der Reduzierung von Heizkosten und der Verbesserung der Energieeffizienz?

Ein Passivhaus senkt die Heizkosten drastisch, da es nahezu energieautark arbeitet. Durch die effiziente Wärmedämmung und die kontrollierte Lüftung wird die Wärme im Winter optimal genutzt und im Sommer bleibt die Innentemperatur angenehm kühl. Das bedeutet, dass Sie weniger Energie für Heizungen oder Klimaanlagen benötigen.

Zudem schonen Passivhäuser die Umwelt und tragen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei, da der Energiebedarf für Heizung und Kühlung minimal ist.

Kann jedes Neubauprojekt als Passivhaus gebaut werden?

Nicht jedes Neubauprojekt kann ohne Weiteres als Passivhaus gebaut werden. Es kommt darauf an, wie das Gebäude geplant und ausgerichtet ist, welche Baufläche zur Verfügung steht und welche klimatischen Bedingungen am Standort herrschen. In Gebieten mit extremen Wetterbedingungen oder bei sehr kleinen Grundstücken kann es schwieriger sein, ein Passivhaus zu realisieren.

Mit der richtigen Planung und Erfahrung ist es jedoch möglich, viele Neubauten als Passivhaus zu realisieren, selbst unter schwierigen Gegebenheiten.

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Stand: 8. Oktober 2025

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