Downsizing als Lebensphilosophie. Die große Freiheit im kleinen Haus. So oder ähnlich verheißungsvoll stellen sich viele das Leben in einem Tiny House vor. Menschen, die sich für ein Tiny House interessieren, haben dafür ganz unterschiedliche Beweggründe.
Viele möchten den eingeschlagenen Weg der ökologischen Lebensweise auch auf den Bereich Wohnen ausdehnen. Die Wohnfläche des Tiny House ist auf das begrenzt, was man wirklich benötigt, der eigene ökologische Fußabdruck als Hausbesitzer minimal.
Obwohl es klein ist bietet das Tiny House wie gewohnt alle Bestandteile: Wohn- und Sitzgelegenheiten mit Tisch, Küchenzeile, Bad, Schlafzimmer bzw. -bereich. Wenn schon, denn schon: Viele individuelle Tiny Houses – beliebt sind vor allem Holzhäuser ohne Lacke und Klebstoffe und z. B. mit unbehandeltem Seegras der Ostsee als Dämmmaterial – sind völlig autark und benötigen keine Anschlüsse für Strom, Wasser oder Abwasser. Dafür werden sie mit Solarstrom betrieben, haben einen Frischwassertank und eine Komposttoilette. Als eine Art Mobile Home gibt es Tiny Houses auch auf Rädern, die flexibel umgesetzt werden können.
Die Konzentration auf das Wesentliche hat auch den gewünschten Effekt, Kosten und Aufwand einzusparen. Ein Tiny House ist verglichen mit den immer noch teuren normalgroßen Eigenheimen günstiger zu haben. Es braucht weniger Baumaterial und auch weniger Grundstücksfläche. Für viele ist ein Tiny House die einzige Möglichkeit, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen. Nicht zu unterschätzen ist der Faktor Zeit. Ein Minihaus macht weniger Mühe. Kurzum: Es bleibt mehr Zeit für Me-time. Aber: Was kostet ein Tiny House eigentlich?
Ein Tiny House ist grundsätzlich ein sehr günstiges Eigenheim. Die konkreten Kosten hängen immer von verschiedenen Faktoren ab:
Die gesamten Baukosten pro Quadratmeter fallen bei einem Tiny House erst einmal höher aus als bei einem klassischen Haus. Da es jedoch im Unterhalt (Nebenkosten etc.) deutlich günstiger ist, rechnet es sich bald.
Günstige, schlüsselfertige Fertighäuser mit modularen Raumsystemen als Massenprodukt sind schon ab 5.000 Euro erhältlich – und werden als Katalogware angeboten. Neben mehreren großen Anbietern findet man viele kleine Manufakturen und Schreinereien, die sich auf den Bau von Tiny Houses spezialisiert haben. Individuelle und extravagante Mikrohäuser mit zahlreichen Extras können auch sechsstellige Kosten erreichen – hier gibt es keine Grenzen.
Mit der passenden Finanzierung eines Tiny Houses können auch diejenigen zu Hausbesitzern werden, für die das Thema innerlich eigentlich schon abgehakt war. Ein Mikrohaus ist auch für alle Anhänger einer ökologischen Lebensweise interessant, die ihren Traum vom autarken Haus nicht im Großen, aber dafür im Kleinen umsetzen können.
Die Idee in einem Tiny House zu leben kommt aus den USA. Nach dem dortigen Baugesetz darf ein Tiny House 37 Quadratmeter Wohnfläche nicht überschreiten. Und es darf mobil sein, muss es aber nicht. In Deutschland gilt: Sofern ein Tiny House dauerhaft bewohnt werden soll, muss im Allgemeinen ein Bauantrag gestellt werden und das Grundstück muss erschlossen sein. Das bedeutet, dass man das Grundstück an die öffentlichen Netze (Straße, Wasser- und Energieversorgung, Kanalisation) anbinden muss. Und zwar auch dann, wenn ein autarkes Haus geplant ist.
In Deutschland sind Tiny Houses unter Beachtung des jeweiligen Wohnrechts erlaubt. Gängig und erhältlich sind hier Minihäuser mit einer Wohnfläche zwischen 8 und 55 Quadratmetern. Es gelten keine bundesweit einheitlichen Regelungen, sondern die Vorgaben der Bundesländer und Kommunen bzw. die Landesbauordnungen und kommunalen Bebauungspläne, in denen auch Hausgrößen festgelegt werden.
Befindet sich das Tiny House auf Dauer auf einem Grundstück, muss man es wie jedes normale Wohnhaus genehmigen lassen. Dafür darf man es dann ganzjährig bewohnen.
Das Tiny House ist weltweit längst als alternative Wohnstätte für Singles und Paare, als Ferien- oder Wochenendhaus, Gästezimmer, aber auch als mobiler Home-Office-Space, Hobby- und Probenraum oder Jagd- und Anglerhütte beliebt.
Mikro- und Containerhäuser, die ganz normal bewohnt werden sollen, müssen auf ein Wohngrundstück gestellt werden, für die wiederum eine Baugenehmigung notwendig ist. Denn, auch wenn das Haus klein ist, gilt: In dem Moment, wo etwas gebaut wird, unterliegt es in Deutschland als Gebäude dem Baurecht. Im
Bebauungsplan steht drin, was an welcher Stelle gebaut werden darf.
Wer ein Tiny House auf seinem Grundstück bauen möchte, sollte sich vorab beim zuständigen Bauamt nach dem Bebauungsplan und dem kommunalen Baurecht erkundigenWessen Pläne für ein Minihaus vielleicht an dem Bebauungsplan scheitern oder wer sich den Aufwand mit Bauamt und Baugenehmigung sparen möchte, kann vom Wohngebiet auf einen Campingplatz ausweichen. Für Dauerstellplätze gilt die Camping- und Wochenendplatzverordnung (CWVO) der Bundesländer, die für Minihäuser eine maximale Gebäudehöhe von 3,50 Meter und höchstens 50 Quadratmeter Wohnfläche vorschreibt. Für eine Baugenehmigung muss auch das Minihaus eine Küche und ein belüftetes Bad mit Toilette vorsehen. Die Raumhöhe darf im Normalfall 2,40 Meter nicht unterschreiten.
Mit dem Tiny House auf Campingplätzen spart man sich nicht nur die Baugenehmigung, sondern profitiert von einer attraktiven Lage und einer guten InfrastrukturWessen Pläne für ein Minihaus vielleicht an dem Bebauungsplan scheitern oder wer sich den Aufwand mit Bauamt und Baugenehmigung sparen möchte, kann vom Wohngebiet auf einen Campingplatz ausweichen. Für Dauerstellplätze gilt die Camping- und Wochenendplatzverordnung (CWVO) der Bundesländer, die für Minihäuser eine maximale Gebäudehöhe von 3,50 Meter und höchstens 50 Quadratmeter Wohnfläche vorschreibt. Für eine Baugenehmigung muss auch das Minihaus eine Küche und ein belüftetes Bad mit Toilette vorsehen. Die Raumhöhe darf im Normalfall 2,40 Meter nicht unterschreiten.
Mit dem Tiny House auf Campingplätzen spart man sich nicht nur die Baugenehmigung, sondern profitiert von einer attraktiven Lage und einer guten InfrastrukturFür Tiny Houses, die als Ferienwohnung und Wochenendhaus nur saisonal genutzt werden sollen, ist die Realisation häufig auch um einiges einfacher. Für Freizeitgebiete bzw. Sondergebiete, die der Erholung dienen, gelten meist großzügigere Regelungen. So ist in manchen Kommunen keine Baugenehmigung erforderlich, wenn eine bestimmte Wohnflächengröße nicht überschritten wird.
Einen Sonderfall bilden Tiny Houses auf Rädern. In Deutschland gelten sie grundsätzlich als Wohnwagen und müssen für den Straßenverkehr zugelassen bzw. angemeldet, versichert, versteuert und technisch kontrolliert werden. Diese fahrbaren Häuser benötigen einen ausgewiesenen Standplatz, beispielsweise eine Parzelle auf einem Campingplatz für Dauercamper.
Der Umzug in das Tiny House und das damit verbundene Downsizing birgt auch einige Risiken. Werden wir uns mangels Rückzugsorte weiterhin gut vertragen? Reicht der Platz wirklich? Fühle ich mich wohl?
Für wen eignet sich ein Tiny House? Unsere Checkliste stellt die richtigen Fragen:
Unser Tipp: Viele Anbieter bieten an, ein Tiny House probeweise zu mieten. So lässt sich schnell herausfinden, ob das Leben auf kleinstem Raum für den Einzelnen in Frage kommt.