Susanne Knofe
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Expertin für Baufinanzierung
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Stand: 13. Juni 2022
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Die Traumimmobilie ist gefunden und die Finanzierung wurde beantragt, doch dann folgt das böse Erwachen: Die Bank lehnt die Baufinanzierung ab! Im ersten Moment scheint der Traum vom Eigenheim geplatzt. Doch die Gründe für eine Ablehnung sind vielseitig und oft vorhersehbar. Nachfolgend erfahren Sie, was sie tun können, wenn die Bank Ihre Baufinanzierung ablehnt und wodurch eine Kreditzusage negativ beeinflusst wird.
Bei der Beantragung eines Darlehens sind Banken dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit des Antragstellers zu überprüfen. Dazu ziehen sie nicht nur die Informationen der Schufa heran. Sie ermitteln auch, ob die Antragsteller unter Berücksichtigung ihres Einkommens, ihrer Ausgaben und der Lebenshaltungskosten finanziell imstande sind, die Rate dauerhaft zu bezahlen. Wird die Zahlungsfähigkeit als unsicher betrachtet, lehnt die Bank die Baufinanzierung ab.
Neben einer unsicheren Kreditwürdigkeit gibt es weitere Gründe, wieso eine Ablehnung der Immobilienfinanzierung erfolgt. Mitunter muss das Einkommen über eine lange Zeit gesichert sein und das Darlehen vor einem bestimmten Endalter abbezahlt werden.
Folgende Gründe kommen häufig zum Tragen:
Keine gute Kreditwürdigkeit / Einkommen zu gering
Negativer Schufa-Eintrag oder schlechter Schufa-Score
Antragsteller befindet sich in der Probezeit
Es liegt ein befristetes Arbeitsverhältnis vor
Es wurde das Höchstalter überschritten – das Darlehen wird nicht vor einem bestimmten Endalter zurückbezahlt
Falsche oder fehlende Angaben im Antrag
Der Dispokredit wurde (mehrfach) überzogen
Es liegen Buchungen von Inkassounternehmen vor
Es sind offene Rücklastschriften auf dem Konto vermerkt
Die Immobilie entspricht nicht dem Wert der Baufinanzierung / kein ausreichender Gegenwert
Ferner kann es bei Selbstständigen zur Ablehnung kommen, da sie ein unsicheres Einkommen haben. Daher vergeben Banken meist nur Kredite an Personen, die seit mindestens drei Jahren selbstständig sind.
Bevor weitere Schritte eingeleitet werden, sollten Sie sich fragen, ob die Ablehnung tatsächlich unberechtigt ist. Denn unter Umständen sind die Gründe der Bank nachvollziehbar und können durchaus zu einem Problem werden. Ist Ihr Einkommen hoch genug, um die notwendige Rate zu stemmen? Würden Sie Ihr Arbeitsverhältnis selbst als sicher einstufen? Nicht für die Bank, sondern aus eigenem Interesse sollten Sie die Ablehnung genau hinterfragen und für sich selbst prüfen, ob die Gründe wirklich unberechtigt sind. Denn ein Immobilienkredit ist eine große Investition und jahrzehntelange finanzielle Verpflichtung. Und eine zu hohe Kreditrate oder eine Baufinanzierung bei Verlust des Arbeitsplatzes können zu einer immensen Belastung werden.
Wenn die Bank Ihre Baufinanzierung ablehnt, heißt es zunächst Ruhe bewahren. Denn gegen die meisten Gründe einer Ablehnung lässt sich vorgehen, indem entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Lehnt die Bank die Baufinanzierung ab, kann es hilfreich sein, Sicherheiten bereitzustellen. Dabei kann es sich um Sachwerte wie abbezahlte Immobilien und Grundstücke, Vermögensgegenstände oder Fahrzeuge handeln. Auch eine Bürgschaft stellt eine Form der Sicherheit dar. Denn kann der Kreditnehmer seine Rate nicht mehr bedienen, springt der Bürge für ihn ein.
Die Schufa ist eine der wichtigsten Kriterien bei der Beantragung einer Baufinanzierung. Denn die Auskunftei speichert Informationen zum Zahlungsverhalten der Verbraucher. Ein Inkassoverfahren wird genauso vermerkt wie laufende Kredite und Verträge. Und bestehen zu viele Zahlungsverpflichtungen, wird die Zahlungsfähigkeit des Verbrauchers entsprechend schlechter bewertet.
Nicht selten liegen der Schufa fehlerhafte oder veraltete Informationen vor: Kredite, die bereits abbezahlt wurden und Verträge, die nicht mehr bestehen. Verbraucher haben das Recht, einmal im Jahr eine kostenlose Auskunft anzufordern. Dieses Recht sollten sie vor der Beantragung oder bei Ablehnung einer Baufinanzierung nutzen, um die Informationen auf ihre Richtigkeit zu prüfen und fehlerhafte Einträge löschen zu lassen.
Zwei Kreditnehmer verringern das Risiko für die Bank. Außerdem werden alle Ausgaben auf zwei Schultern verteilt und ein zusätzliches Einkommen herangezogen. Daher kann es sinnvoll sein, einen zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Dabei kann es sich um den Partner, ein Familienmitglied oder Freunde handeln. Wichtig ist, dass untereinander entsprechende Regelungen getroffen und schriftlich fixiert werden. Zur Absicherung beider Parteien.
Der Einsatz von Eigenkapital hat zwei Vorteile für die Baufinanzierung: Der Finanzierungsbedarf verringert sich und die Banken bewerten hohes Eigenkapital als positiv. Kreditnehmer, deren Baufinanzierung abgelehnt wurde, sollten prüfen, ob sie mehr eigene Geldmittel zur Verfügung stellen können. Diese können aus Bausparverträgen, Lebens- und Rentenversicherungen, Wertpapieren, Tages-, Giro- und Festgeldkonten oder Sparbüchern stammen. Auch Eigenleistungen, die beim Bau erbracht werden, gehören zum Eigenkapital. Es kann zudem hilfreich sein, Freunde oder Familienmitglieder um einen privaten Kredit zu bitten, um dieses Geld als Eigenkapital einsetzen zu können.
Lehnt die Bank die Baufinanzierung aufgrund der Einkommensverhältnisse ab, sollte der Finanzierungsbedarf überprüft werden. Denn dadurch senkt sich auch die monatliche Rate und damit die finanzielle Belastung. Möglicherweise lassen sich geplante Umbaumaßnahmen verschieben oder das Bauvorhaben kostengünstiger gestalten.
Kreditnehmer müssen keinen weiteren Job aufnehmen, um ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern. Es kann ausreichen, zunächst einen Haushaltsplan aufzustellen. Dabei wird ersichtlich, ob Ausgaben bestehen, die umgangen werden können. Zum Beispiel Verträge gekündigt, um die Zahlungsverpflichtungen zu reduzieren. Oder laufende Kredite abbezahlt, damit deren Raten nicht mehr die Bonität beeinflussen.
Zu beachten ist außerdem, dass auch Kreditkarten die Kreditwürdigkeit einer Person beeinflussen. Eine Kreditkarte wird als positiv befunden, mehrere hingegen wirken sich negativ auf die Bonität aus. So verhält es sich auch mit Girokonten. Daher sollten nicht mehr als eine Kreditkarte und ein, maximal zwei Girokonten pro Person bestehen.
Ab Mitte 60 wird es meist schwierig, einen Kredit zu erhalten. Denn statistisch betrachtet erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person verstirbt, ab dem 75. Lebensjahr. Die Bank möchte dieses Risiko nicht eingehen und sieht daher ein maximales Endalter vor, zu dem das Darlehen abbezahlt sein muss.
Wer im höheren Alter eine Baufinanzierung abschließen möchte, muss eine kurze Laufzeit wählen. Nur so ist sichergestellt, dass der Kredit rechtzeitig getilgt ist. Dies wird erreicht, indem die Finanzierungssumme gesenkt oder die monatliche Rate erhöht wird. Aber Vorsicht: Die Rate darf nicht so hoch sein, dass sie zu finanziellen Engpässen führen kann. Insbesondere, wenn während der Laufzeit das Berufsleben endet und das Rentenalter beginnt.
Jede Bank hat unterschiedliche Annahmerichtlinien. Werden Sie bei einem Kreditgeber abgelehnt, kann ein anderes Kreditinstitut ihre Situation weniger risikoreich bewerten und den Antrag annehmen. Daher ist es hilfreich, verschiedene Angebote einzuholen und diese zu vergleichen.
Als Baufinanzierungsexperten unterstützen wir Sie. Wir können aus über 450 Partnerbanken das richtige Angebot für Ihre individuelle Situation finden. Dabei stehen wir Ihnen von der Beantragung bis zur letzten Auszahlung zur Seite. Fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches und kostenloses Finanzierungsangebot an.
Susanne Knofe
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Stand: 13. Juni 2022
2,94 %
Sollzins p.a
2 % anfängliche Tilgung
1.029,17 € monatliche Rate
Das Finanzierungsbeispiel ist für eine Immobilie mit Kaufpreis/Herstellungskosten von 400.000 Euro. Der Beleihungswert ist mit 70 % angenommen.
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