Wer ein Haus baut, zahlt abhängig vom Baufortschritt in Teilbeträgen. Während dieses Zeitraums hält die Bank das gesamte Kapital zurück und verlangt Zinsen für das zugesagte
Darlehen, da sie nicht mit dem Geld wirtschaften kann. Es gibt aber auch die bereitstellungszinsfreie Zeit, während der die Kreditnehmer keine Zinsen zahlen müssen. Bauherren sollten diesen Zeitraum so lange wie möglich vereinbaren, um durch die Doppelbelastung nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Beim Bau eines Hauses zahlen die Bauherren nicht den gesamten Baupreis auf einen Schlag, sondern in Teilbeträgen. Und diese fallen je nach abgeschlossenem Baufortschritt an. Somit erhalten die Kreditnehmer von der Bank nicht die gesamte Darlehenssumme, sondern immer nur den benötigten Teil ausbezahlt.
Die Bank hält allerdings den vollständigen Finanzierungsbetrag bereit. Während dieser Zeit kann sie mit dem Kapital nicht wirtschaften. Aus diesem Grund verlangen die Kreditgeber sogenannte Bereitstellungszinsen; eine Gegenleistung dafür, dass sie das Geld bereitstellt bzw. dafür sorgt, dass die Summe verfügbar ist. Die Bereitstellungszinsen fallen für jeden Monat an, indem nicht das gesamte Kapital abgerufen wurde. Je länger der Baufortschritt also dauert, desto teurer wird die Immobilien- bzw. Baufinanzierung.
Die
Höhe der Bereitstellungszinsen ist nicht gesetzlich geregelt und variiert von Bank zu Bank. In der Regel betragen sie aber
drei Prozent pro Jahr, was 0,25 Prozent pro Monat entspricht.
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die Bereitstellungszinsen das Darlehen
erheblich verteuern können. Ein weiteres Problem ist, dass für die Kreditnehmer während dieses Zeitraums eine
Doppelbelastung entstehen kann. Denn sie zahlen Bereitstellungszinsen für das Kapital, das noch nicht abgerufen wurde. Gleichzeitig fallen aber auch die regulären Sollzinsen für den Betrag an, der bereits von der Bank ausbezahlt ist.
Aus diesem Grund können die
Zinsen für die Bereitstellung bei einer Baufinanzierung zum finanziellen Problem werden. Vor allem, wenn sich der Baufortschritt verzögert. Prüfen Sie daher Angebote, die eine möglichst lange bereitstellungsfreie Zeit bieten.
Viele Banken bieten eine bereitstellungsfreie Zeit an.
Dabei handelt es sich um einen vertraglich vereinbarten Zeitraum, während dem keine Bereitstellungszinsen verlangt werden – auch wenn die Finanzierungssumme noch nicht vollständig abgerufen wurde.
Die
Dauer der bereitstellungsfreien Zeit ist von Bank zu Bank verschieden. Die meisten Kreditgeber bieten einen Zeitraum von
sechs Monaten an. Es gibt aber auch Anbieter, die rund zwölf Monate bis zu zwei Jahre auf die Zinsen für die Bereitstellung verzichten. Generell liegt die Zeitspanne zwischen zwei und 24 Monate. Ein Vergleich der Konditionen lohnt sich, wenn Sie ein Haus bauen.
Nicht nur Bauherren müssen mit Bereitstellungszinsen rechnen. Sollte sich der Hauskauf verzögern, fällt der Zinsaufwand auch beim Erwerb einer bezugsbereiten Immobilie an. Häufig ist dies der Fall, wenn der Kaufvertrag einige Zeit vor der Hausübergabe abgeschlossen wurde. Denn das Darlehen wird noch vor Unterzeichnung des Kaufvertrages beantragt, die Auszahlung erfolgt aber erst zur Übergabe. Aus diesem Grund sollten Sie auch beim Kauf einer Immobilie eine bereitstellungszinsfreie Zeit berücksichtigen.
Nicht jeder Kreditgeber bietet eine lange bereitstellungsfreie Zeit. Einige Banken lassen sich längere Zeiträume zudem mit einem Zinsaufschlag bezahlen. Sollten Sie die Bereitstellungszinsen nicht umgehen können und die doppelte Belastung mit den Sollzinsen für das bereits abgerufene Kapital fürchten, können Sie eine längere tilgungsfreie Zeit anfragen.
Bei Aufnahme eines Darlehens müssen Sie nicht immer sofort mit der Rückzahlung (=Tilgung) beginnen.
Einige Kreditgeber ermöglichen es, die Tilgung erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen zu lassen. Dann zahlen Sie nur Sollzinsen und ggf. Bereitstellungszinsen.
Die tilgungsfreie Zeit kann je nach Anbieter mehrere Monate bis über ein Jahr hinaus dauern. Gerade für Bauherren, die eine Doppelbelastung durch das Darlehen und Miete haben, ist diese Option sinnvoll. Denn sie können ihre monatliche Belastung erheblich senken, wenn sie mit der Rückzahlung ihres Darlehens erst später beginnen.
Bereitstellungszinsen können die Baufinanzierung erheblich verteuern. An unserem Beispiel wird deutlich, dass für eine nicht-abgerufene Darlehenssumme von 200.000 Euro eine Belastung über 500 Euro monatlich anfallen kann. Verzögert sich der Bau des Eigenheims, kann die Zinsbelastung zu finanziellen Schwierigkeiten führen.
Aus diesem Grund unterstützen unsere Experten Sie dabei, das optimale Darlehen zu finden. Wir arbeiten deutschlandweit mit über 450 Partnerbanken zusammen und können das passende Angebot mit einer möglichst langen bereitstellungsfreien Zeit für Sie ausmachen.
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