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Effektivzins

Was ist der Effektivzins?

Der Effektivzins, auch als effektiver Jahreszins bekannt, ist eine wichtige Kennzahl in der Kredit- und Baufinanzierungsbranche. Er gibt die tatsächlichen jährlichen Kosten eines Kredits oder einer Finanzierung in Prozent an und berücksichtigt dabei nicht nur den Nominalzins, sondern auch alle weiteren anfallenden Kosten. Dazu gehören Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren, ein mögliches Disagio (Abschlag auf die Auszahlungssumme), Zinsbindungsfristen sowie die Art und Weise der Tilgung.

Im Gegensatz zum reinen Nominalzins, der nur die Verzinsung des geliehenen Betrags beschreibt, zeigt der Effektivzins, welche tatsächlichen finanziellen Belastungen durch einen Kredit entstehen. Da Banken verschiedene Gebührenmodelle und Zinsstrukturen haben, können Kreditangebote mit gleichem Nominalzins deutliche Unterschiede beim Effektivzins aufweisen.

Warum ist der Effektivzins wichtig?

Der Effektivzins dient als zentrale Vergleichsgröße für Kreditangebote. Verbraucher sollten ihn immer als Hauptkriterium heranziehen, um Finanzierungsoptionen realistisch gegeneinander abzuwägen. Gerade bei Baufinanzierungen, die oft über Jahrzehnte laufen, kann schon eine kleine Differenz im Effektivzins erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtbelastung haben.

Beispiel: Ein Kredit mit einem Nominalzins von 2,5 %, aber hohen Bearbeitungsgebühren, kann einen Effektivzins von 2,8 % oder mehr aufweisen. Eine andere Bank bietet vielleicht einen Nominalzins von 2,6 % an, aber mit geringeren Nebenkosten, sodass der Effektivzins letztlich nur bei 2,65 % liegt. In diesem Fall wäre das zweite Angebot trotz eines etwas höheren Nominalzinses günstiger.

Zusätzlich ist der Effektivzins in Deutschland gesetzlich geregelt und muss von Banken gemäß der Preisangabenverordnung (PAngV) in Kreditverträgen und Angeboten ausgewiesen werden.

Wie wird der Effektivzins berechnet?

Die Berechnung des Effektivzinses ist mathematisch komplex und folgt einer festgelegten Formel, die verschiedene Faktoren berücksichtigt. Die wichtigsten Einflussgrößen sind:

  • Nominalzins: Der offiziell vereinbarte Zinssatz ohne Nebenkosten
  • Bearbeitungsgebühren: Einmalige oder laufende Kosten für den Kreditabschluss
  • Disagio: Abschlag auf die Auszahlungssumme, wodurch sich die tatsächliche Kreditsumme reduziert
  • Tilgungsstruktur: Art und Weise der Rückzahlung, z. B. Annuitätendarlehen oder endfälliges Darlehen
  • Laufzeit und Zinsbindungsdauer: Wie lange bleibt der Zins fest, und wann wird er neu verhandelt?

Da einige Faktoren wie Sondertilgungen oder variable Zinssätze schwer kalkulierbar sind, gibt es auch unterschiedliche Methoden zur Effektivzinsberechnung. Kreditnehmer sollten sich deshalb nicht nur auf eine Zahl verlassen, sondern das gesamte Angebot genau prüfen.

Unterschied zwischen Effektivzins und Nominalzins

Während der Nominalzins lediglich die Verzinsung des Darlehens beschreibt, zeigt der Effektivzins die tatsächlichen Kosten. Ein niedriger Nominalzins kann durch hohe Nebenkosten aufgebläht werden, sodass der Kredit teurer wird als gedacht. Der Effektivzins gibt daher eine realistischere Einschätzung über die Gesamtkosten der Finanzierung.

Zusammenfassung: Der Effektivzins ist die wichtigste Vergleichsgröße für Kredite, da er alle Kosten eines Darlehens berücksichtigt. Beim Abschluss einer Finanzierung sollte nicht nur der Nominalzins, sondern vor allem der Effektivzins beachtet werden.

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