Baufin-Experten
Kontakt

Wie wirkt sich die Schufa-Auskunft auf die Baufinanzierung aus?

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Expertin für Baufinanzierung

|

Stand: 13. September 2023

Das Wichtigste in Kürze

    • Die Schufa sammelt Daten von Privatpersonen und Unternehmen zu ihrem Zahlverhalten und ihrer Kreditwürdigkeit
    • Bevor Banken eine Baufinanzierung vergeben, müssen sie die Kreditwürdigkeit beispielsweise bei der Schufa prüfen
    • Je höher der Schufa-Score, je besser die Bonität und je einfacher erhält man eine (günstige) Baufinanzierung; ab einem Score von 95 ist es meist unproblematisch
    • Es gibt verschiedene Optionen, einen niedrigeren Score (= negative Schufa) zu verbessern: z. B. veraltete Einträge löschen lassen, Zahlungsverhalten optimieren, überzählige Konten/Karten kündigen, gleichzeitig laufende kleine Ratenkredite reduzieren etc.
    • Auch mit Bürgen oder entsprechendes Eigenkapital können Sie ggf. trotz Schufa-Eintrag eine Baufinanzierung erhalten

In 5 Schritten zu Ihrer Finanzierung

Sie teilen uns Ihr Vorhaben und Ihre Eckdaten mit

Wir vereinbaren einen Beratungstermin (innerhalb von 24 Stunden)

Sie erhalten ein individuelles Finanzierungsangebot (aus über 450 Banken)

Wir reichen gemeinsam alle relevanten Unterlagen und Nachweise ein

Ihre Finanzierung kann unterschrieben werden

Los gehts...

Wenn Sie eine Baufinanzierung beantragen möchten, spielt Ihre Bonität eine erhebliche Rolle. Dabei zieht der potenzielle Kreditgeber mehrere Faktoren heran, die ihm dabei helfen sollen, zu beurteilen, ob Sie verlässlich sind und die Raten langfristig bedienen können. Hierbei holen sich Banken Auskünfte von der Schufa-Holding AG. Wie sich diese Auskunft auf Ihre Baufinanzierung auswirkt und wie Sie Ihren Schufa-Score verbessern können, erfahren Sie hier.

Was ist die Schufa-Auskunft?

Das Kurzwort Schufa steht für die Schufa Holding AG, vormals „Vereinigung der deutschen Schutzgemeinschaften für allgemeine Kreditsicherung e. V.“. Es handelt sich um ein Unternehmen, genauer eine Gemeinschaftseinrichtung der kreditgebenden Wirtschaft. An ihr sind Kreditinstitute, Kreditkarten- und Leasinggesellschaften, Handels- und Telekommunikationsunternehmen sowie sonstige Unternehmen, die Kredite gewähren, beteiligt.

Ziel der Schufa ist es, die Vertragspartner vor Kreditausfällen zu schützen. Dafür sammelt die Schufa ganz legal aus verschiedenen Quellen Daten zu Zahlungsverhalten, aus denen die Kreditwürdigkeit von einzelnen Personen, Unternehmen oder Staaten hervorgeht. Je höher der sogenannte Schufa-Score, desto besser.

Die Schufa erhält ihre Daten aus öffentlichen Verzeichnissen, von den über 10.000 Vertragspartnern oder von amtlichen Bekanntmachungen darunter sind z. B.:
  • Kreditkartenorganisationen

  • Banken und Sparkassen

  • Inkassounternehmen

  • Unternehmen im stationären Handel oder Onlinehandel

  • Arbeitsverhältnis

  • Telekommunikationsgesellschaften

  • Energieversorgungsunternehmen

  • Eröffnung eines Konkursverfahrens

  • Eidesstattliche Versicherungen

Um an die nicht-öffentlichen Daten der Vertragspartner zu gelangen, gilt das Prinzip der gegenseitigen Information als Basis der Zusammenarbeit: Beide Seiten verpflichten sich, relevante Informationen weiterzuleiten – die Schufa erteilt Auskünfte und die Vertragspartner melden Informationen über die nicht vertragsgemäße Abwicklung von Geschäften. Hierbei wird der geltende Datenschutz gewahrt, weil vor einer Schufa-Anfrage mit wenigen Ausnahmen das Einverständnis der Kunden eingeholt werden muss.

Gespeichert werden Positivdaten, also Daten über die Beantragung, Aufnahme und Abwicklung eines Kredits bzw. eines Vertrages. Interessanter sind selbstverständlich mögliche nicht vertragskonforme Daten, zu denen beispielsweise Kreditkartenmissbrauch zählt. Diese können Vertragspartner unter bestimmten Umständen auch ohne Einwilligung des Kunden einsehen.

Hinweis: Wenn jemand sagt: „Ich habe einen Schufa-Eintrag“, ist meist ein negativer gemeint. Denn bei der Schufa registriert und mit „positiven Daten“ als Schufa-Eintrag erfasst, ist so gut wie jeder Erwachsene in unserem Land.

Der Schufa-Score: ab 80 wird es kritisch

Die Schufa sammelt relevante Daten, mit deren Hilfe sich Ihre Kreditwürdigkeit einschätzen lässt. Mit dabei sind Ihre Bankverbindungen, Handyverträge oder Kredite. Sofern Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen immer pünktlich nachkommen, haben Sie auch einen positiven Schufa-Score. Bei Zahlungsverzug oder sonstigen schwierigkeiten kann Ihr Schufa-Score in den negativen Bereich rutschen.

Für einen negativen Eintrag müssen mindestens zwei Mahnungen eingegangen sein, denen auch nicht widersprochen wurde. Zudem wird der negative Schufa-Eintrag in einer letzten Mahnung angekündigt. Es kommt also niemals unwissentlich zu einem negativen Schufa-Eintrag.

Ihr Schufa-Score wird mit einem Wert zwischen 0 und 100 beziffert. Je höher der Wert, umso besser wird Ihre Kreditwürdigkeit eingeschätzt.

Der Schufa-Score: Alles ab 90 zählt als gut bis sehr gut. Ab 95 wird es als geringes bis überschaubares Risiko eingeschätzt. Einen Wert unter 80 bezeichnen Kreditgeber als sehr hohes Risiko. Ab einem Wert unter 50 werden die Kreditgeber wohl einen Bogen um Sie machen und Ihre Anfrage ablehnen.

Wer gibt die Schufa-Auskunft?

Einmal im Jahr können Sie eine kostenlose Datenkopie direkt bei der Schufa laut Art. 15 DS-GVO bestellen.

So einfach kommen Sie an Ihre Schufa-Auskunft!

  • Gehe auf die Seite der Schufa

  • Klicke auf „Jetzt beantragen“

  • Tragen Sie Ihre persönlichen Daten ein und laden Sie ggf. erforderliche Dokumente hoch

  • Klicken Sie auf „Absenden“, dann erhalten Sie auf dem Postweg Ihre Auskunft. Ggf. gibt es Rückfragen der Schufa.

Hinweis: Die Altersgruppe mit den meisten negativen Schufa-Einträgen (15 Prozent) betrifft die 40- bis 44-Jährigen.

Baufinanzierung und Schufa: Kann man auch mit negativer Schufa eine Immobilie bauen / kaufen?

Die Schufa-Auskunft spielt auch bei der Vergabe von Baufinanzierungen eine wichtige Rolle. Schließlich möchten Kreditgeber sicherstellen, dass die potenziellen Kreditnehmer die monatlichen Zinsen auch wirklich aufbringen können. Banken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, vor der Kreditvergabe die Kreditwürdigkeit zu prüfen.

Bevor sie eine Baufinanzierung vergeben, wird geprüft, ob es einen Schufa-Eintrag über Sie gibt und worauf sich der Schufa-Score beläuft. Durch diesen Bonitäts-Check lässt sich auf einfache Weise ein verlässlicher Nachweis Ihrer Zahlungsfähigkeit vorlegen – ganz ohne sensible Finanzdaten offenlegen zu müssen.

Das heißt jedoch nicht, dass das Schufa-Register ein offenes Buch ist. Die Vertragspartner der Schufa dürfen nur über diejenigen Auskünfte einholen, die beabsichtigen, ein konkretes, mit einem Kreditrisiko verbundenes Geschäft abzuschließen.

Eine negative Schufa kann zu einem höheren Zinssatz bei der Baufinanzierung führen

Ein Kauf oder Bau einer Immobilie trotz negativer Schufa geht meist mit einem höheren Zinssatz einher als im Vergleich zu einer positiven Schufa. Diese Baufinanzierungen mit hohem Risiko sind oft nur für fünf Jahre festgeschrieben. Danach sollte die Schufa-Auskunft wieder in Ordnung sein – und bessere Zinskonditionen möglich.

Unser Tipp: In gewissem Umfang kann ein großer Anteil an Eigenkapital, z. B. aus einer Erbschaft, einen ungünstigen Schufa-Status ausgleichen.

Eine negative Schufa kann zur Absage der Baufinanzierung führen

Neben einem niedrigen Schufa-Score wirken auch häufige Kreditanfragen verdächtig. Kreditgeber werden daraus ihre Schlüsse ziehen und die Erteilung eines Kredits ggf. verweigern. Dies ist wahrscheinlich, wenn die Banken das Risiko für ausbleibende Raten als zu hoch bewerten.

Allerdings setzten die einzelnen Kreditgeber ihre eigenen Maßstäbe. Das heißt also nicht, dass Sie bei einem Anbieter abgelehnt, niemand anders finden werden, der Sie unter seinen Voraussetzungen annimmt.

Unser Tipp: Es ist immer ratsam und erfolgsversprechend, mehrere Anbieter anzufragen und zu vergleichen.

Wie kann ich meinen Schufa-Score verbessern?

Um den eigenen Schufa-Score und damit seine Bonität z. B. für eine geplante Baufinanzierung zu verbessern, kann man einiges tun. Hier unsere besten Tipps:

Schufa-Einträge regelmäßig prüfen
Negative Einträge in der Schufa unterliegen den gesetzlich vorgeschriebenen Löschfristen und werden in der Regel nach drei Jahren gelöscht – vorausgesetzt, die Schulden sind inzwischen beglichen worden. Bei Privatinsolvenzen und bestehenden Geschäftsbeziehungen bleiben die Einträge länger erhalten.

Unser Tipp: Sie sollten mindestens jährlich kostenfrei prüfen (siehe oben), welche Daten bei der Schufa über Sie gespeichert sind und mögliche falsche oder veraltete Einträge löschen lassen. Zum Hintergrund: Während neue Verträge meist schnell und „eifrig“ an die Schufa gemeldet werden, läuft es weniger zuverlässig, wenn die Geschäftsbeziehung nicht mehr besteht: das Konto aufgelöst, die Baufinanzierung abbezahlt oder der Handyvertrag gekündigt wurde.

Ihr Zahlungsverhalten optimieren
Achten Sie noch besonders darauf, Rechnungen immer pünktlich zu bezahlen. Vollstreckungsbescheide bei hartnäckig missachteten Mahnungen werden von der Schufa registriert und negativ bewertet.

Entbehrliche Girokonten und Kreditkarten kündigen
Besitzt jemand mehrere Konten und Kreditkarten oder wechselt er diese häufiger, schätzen es Auskunfteien wie die Schufa als unzuverlässig ein und bewerten es entsprechend.

Auch Kleinvieh macht Mist
Auch wenn es sich nur um kleine Ratenkredite für Kleidung, Elektrogeräte etc. handelt, können sich mehrere gleichzeitige Kreditverpflichtungen negativ auf den Schufa-Score auswirken, da sie als höheres Risiko eingestuft werden.

Konditionsanfrage statt Kreditanfrage
Bereits Kreditanfragen, die nicht bewilligt werden müssen, werden bei der Schufa registriert. Daher ist es clever, darauf zu achten, immer eine sogenannte Konditionsanfrage zu stellen. Hier erfolgt kein Schufa-Eintrag und Sie erhalten dennoch ein Angebot, dass Sie mit anderen vergleichen können.

Einen Bürgen finden
Wenn die Kreditwürdigkeit nicht ausreicht, kann ein Bürge bzw. eine Bürgin mit guter Bonität helfen, die vertraglich zusichern, dass sie für Ihre Schulden haften.

Klar, ein negativer Schufa-Eintrag wirkt sich auch auf eine geplante Baufinanzierung aus. Die Bank kann höhere Zinsen verlangen, ein höheres Eigenkapital fordern, keine Vollfinanzierung ermöglichen oder die Laufzeit des Darlehens verkürzen, bis der Schufa-Score wieder im Lot ist. Wichtig ist es erst einmal, seinen aktuellen Schufa-Score zu kennen und diesen ggf. zu verbessern. Aber auch mit ungünstiger Schufa ist eine Baufinanzierung zu guten Konditionen machbar.

Wir beraten Sie gern zu Ihren Möglichkeiten – unverbindlich und kompetent!

susanne-knofe Baufin-Experte

Susanne Knofe

|

Stand: 13. September 2023

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Hilfe?

Schreiben Sie Uns
Baufin-Experten Logo negativ
Niedrige Zinsen
Langfristige Sicherheit
Individuelle Beratung
Über Baufin-Experten
Baufin-Experten ist ein Zusammenschluss unabhängiger und regional tätiger Spezialisten für Baufinanzierung. Wir arbeiten deutschlandweit mit über 450 Partnerbanken und finden das beste Angebot für Ihre Immobilienfinanzierung. 
Beratung gewünscht
Jetzt Finanzierung anfragen
In diesem Artikel
pencilprinterlicenseuserscalendar-fullmagnifiercross